
03.04.2025
Feministische Bewegungen – ein Schlüssel zur Transformation
Ein aktuelles Forschungsvorhaben zeigt: Feminist*innen rund um den Globus treiben gesellschaftlichen Wandel voran. Damit spielen sie eine wichtige Rolle für wirksame internationale Zusammenarbeit.
Feministische Bewegungen treiben den gesellschaftlichen Wandel voran. Internationale Zusammenarbeit sollte sie gezielt unterstützen, um nachhaltige Wirkungen zu erzielen und mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern zu schaffen.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Local Feminist Perspectives as Transformation Levers for Greater Gender Equality“ vom German Institute of Development and Sustainability (IDOS) im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.
Treiberinnen für Reformen und Gerechtigkeit
Mit ihrem selbstfinanzierten Projekt „Lokale feministische Perspektiven als Transformationshebel in Partnerländern“ (LOKAFEM) hat die GIZ genauere Erkenntnisse darüber gewonnen, wie Feministinnen in Indien, Ghana und der Ukraine ihre Gesellschaften positiv verändern und die Lebensbedingungen vieler Menschen verbessern.
Feministinnen in Ghana treiben politische Reformen voran, indem sie Lobbyarbeit betreiben, Allianzen mit Medien schmieden und sich mit anderen zusammentun. In Indien sorgen Frauenorganisationen mit feministischer Bildungsarbeit für mehr Gerechtigkeit bei Gesundheit und Klima. Auch hier setzt man auf gemeinschaftliche Lösungen und wirtschaftliche Teilhabe – von der Ausbildung von Solartechnikerinnen bis zu agrarökologischen Gemeinschaften. Und in der Ukraine verteidigen Feminist*innen inmitten des Krieges die Unabhängigkeit des Landes und verringern Ungleichheiten, indem sie Fürsorgearbeit neu organisieren und starre Geschlechterrollen herausfordern.
Ingrid-Gabriela Hoven, Vorständin der GIZ, betont: „Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass Geschlechtergerechtigkeit kein Nebenziel sein kann – sie ist essenziell für nachhaltige Entwicklung, Frieden und soziale Gerechtigkeit.“
Nachhaltige Wirkung durch feministische Ansätze
Die Studie liefert konkrete Beispiele dafür, wie Frauenbewegungen dazu beitragen, die Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDG) zu erreichen. Sie zeigt, dass feministische Bewegungen nicht nur individuelle Unterstützung für Frauen und marginalisierte Geschlechter bieten, sondern auch strukturelle Veränderungen wie Rechtsreformen für mehr Geschlechtergerechtigkeit und den Zugang zu Ressourcen vorantreiben. Dies ist ein wichtiger Beitrag zu besserer Regierungsführung und mehr politischer Teilhabe für Alle in einer Gesellschaft.
Forschungserkenntnisse wie diese fließen in die Arbeit der GIZ ein und erhöhen die Wirksamkeit von Projekten. Nora Pistor, Projektleiterin der GIZ-Eigenmaßnahme, erläutert: „LOKAFEM zeigt, wie wichtig ein differenziertes Verständnis von feministischen Ansätzen ist, damit wir Entwicklungsprogramme möglichst effektiv gestalten.“
Die drei Länderstudien und die Synthesestudie stehen weltweit kostenlos zur Verfügung.
Hier geht’s direkt zu den Studien: Projekte – German Institute of Development and Sustainability (IDOS)