Zwei Viehwirte wandern mit einer Gruppe Alpakas durch die peruanischen Hochanden. Ein Mann und eine Frau unterhalten sich bei einer Führung durch eine Lagerhalle.

Klima, Umwelt, Management natürlicher Ressourcen: Mensch und Umwelt gegen den Klimawandel wappnen

Die GIZ setzt sich für den Schutz der Ökosysteme und die biologische Vielfalt in den Hochanden ein – mit lokalen Initiativen und globalen Finanzmitteln.

© GIZ / Thomas J. Müller
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In den Hochanden von Peru und Ecuador ist der Klimawandel längst angekommen: Gletscher schmelzen, Dürren und Überschwemmungen nehmen zu. Gemeinsam mit Partnern vor Ort arbeitet die GIZ daran, Bevölkerung und Ökosysteme gegen den Klimawandel zu wappnen. Auch Gelder aus dem Green Climate Fund (GCF) kommen zum Einsatz – dem weltweit größten Fonds für den Klimaschutz.

In Quito, der Hauptstadt Ecuadors, bleibt es öfter mal dunkel. Bis zu sieben Stunden täglich sind die Menschen phasenweise ohne Strom. Denn den Strom liefern hauptsächlich Wasserkraftwerke – und die stehen zunehmend still. Der Grund: Die größten Wasserspeicher des Landes, die Ökosysteme der Hochanden, geraten durch Klimawandel und Landwirtschaft zunehmend unter Druck. Die Folgen sind weitreichend: Neben Strom wird auch das Trinkwasser knapp, die Menschen können ihre Felder nicht genug bewässern und die einzigartige biologische Vielfalt der Hochanden ist bedroht.

Seit 2020 setzt sich die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für den Schutz und den Wiederaufbau der Ökosysteme der Hochanden ein. Mit Erfolg: Ein neues Wasserschutzgebiet mit einer Größe von 4.500 Hektar entstand, weitere 1.800 Hektar werden derzeit renaturiert. Dabei arbeitet die GIZ sowohl mit der ecuadorianischen Regierung als auch mit lokalen Gemeinden und Kleinbäuer*innen zusammen. Sie alle werden darin bestärkt, Wassereinzugsgebiete zu schützen und beschädigte Flächen wiederherzustellen. Denn die Aufgabe lässt sich nur gemeinsam meistern. „Es ist absolut zentral, das Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung unserer Ökosysteme zu schärfen – in den Gemeinden ebenso wie auf Regierungsebene“, sagt Freddi Aguiaza, technischer Leiter beim Umweltministerium in Azogues. „Nur wenn wir alle Hand in Hand arbeiten, können wir natürliche Ressourcen zurückgewinnen, erhalten und fördern.“

Das Ökosystem der Hochanden in Ecuador - eine grüne und fruchtbare Landschaft.

© GIZ

Ecuador: Naturschutz durch lokale Initiativen

Teile der ecuadorianischen Bevölkerung leben in den Hochanden. Hier halten sie Alpakas und Kühe, betreiben Land- und Viehwirtschaft. Für sie sind die Ökosysteme gleichzeitig Heimat, Arbeitsplatz und Lebensgrundlage. Naturschutz ohne Landwirte, Kleinbäuer*innen und lokale Produktionsgemeinschaften ist damit kaum möglich, braucht es doch deren Entscheidung, sich aus den Ökosystemen zurückzuziehen. Damit das funktionieren kann, unterstützt die GIZ die Menschen dabei, auf klimafreundliche und nachhaltigere Einkommensquellen und Produktion umzusteigen. Etwa bei lokalen Produkten wie Milch, Alpakawolle, Quinoa und Honig. „Wir haben enorm von den Veränderungen profitiert“, sagt Manuel Pichazaca, Landwirt und Präsident der Genossenschaft Quilloac. „Wir haben unsere Produktion angepasst und konzentrieren uns stärker auf Natur- und Tierschutz. Dadurch haben sich nicht nur unsere Ressourcen erholt, auch unsere Produktion hat sich verbessert.“ Viele der rund 1.600 Kleinbäuer*innen, mit denen die GIZ zusammenarbeitet, haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Sie stellen ihre Produktion um und steigern ihre Produktivität. Zeitgleich leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Ökosysteme.

Eine peruanische Bäuerin bei der Arbeit in ihrem Gemüsegarten in den Hochanden.

© GIZ / Diego del Rio

Peru: Bündelung globaler Finanzmittel

Auch im Nachbarland Peru stärkt die GIZ Bevölkerung und Ökosysteme der Hochanden gegen den Klimawandel. Mit den Mitteln aus einem neuen Fonds können lokale Gemeinschaften Feuchtgebiete, Hochlandweiden und Wasserstellen wiederherstellen. Ziel ist außerdem, Investor*innen aus dem Privatsektor für diesen Fonds zu gewinnen, so dass langfristig Mittel für den Schutz von Ökosystemen bereitstehen.

Das Projekt wird zur Hälfte mit Geldern aus dem GCF finanziert. Die andere Hälfte stellt das BMZ mit zwei staatlichen peruanischen Partnern. Auch die kanadische Regierung beteiligt sich finanziell. „Es ist das einzige Projekt im GCF, das sich mit der Anpassung an den Klimawandel in den Hochanden beschäftigt“, erklärt Projektleiter Peter Hauschnik. „Und wir legen großen Wert darauf, sowohl die indigene Bevölkerung als auch Frauen aktiv in Planung, Entwicklung und Durchführung unserer Maßnahmen einzubeziehen.“

Die GIZ ist seit 2016 beim GCF akkreditiert und beantragt Mittel für Projekte. Im Oktober 2023 hat der GCF die Akkreditierung für weitere fünf Jahre bestätigt. Das Vorhaben in Peru ist das erste, das in dieser neuen Phase bewilligt wurde.

Weitere Informationen

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