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Nigeria

Die GIZ vor Ort

Nationale Mitarbeiter*innen: 459
Internationale Mitarbeiter*innen: 63
Fachkräfte im Entwicklungsdienst: 2
Integrierte Fachkräfte: 4

(Stand: 31.12.2023)

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist seit 1974 in Nigeria tätig. Seit 2004 unterhält die GIZ ein Landesbüro in der Hauptstadt Abuja.

Nigeria hat über 190 Millionen Einwohner*innen. Damit lebt fast die Hälfte der Bevölkerung Westafrikas in Nigeria. Die Wirtschaft des Landes ist weitgehend von den Einnahmen aus dem Erdölgeschäft abhängig. Der rückläufige Ölpreis, interne Konflikte und der Wertverfall der Landeswährung haben Nigeria in eine Rezession geführt. Zwar erholt sich die Konjunktur allmählich, doch ein inklusives Wirtschaftswachstum liegt in weiter Ferne. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung leben nach wie vor in extremer Armut. Der schlechte Zugang zu sozialen Diensten und Angeboten der Allgemein- und Berufsbildung sowie die hohe Arbeitslosigkeit stellen das Land weiterhin vor große Herausforderungen. Die meisten irregulären Migranten, die aus Afrika nach Europa kommen, stammen inzwischen aus Nigeria; in Deutschland entfallen ein Drittel aller Ayslanträge auf nigerianische Migrantinnen und Migranten. Eine weitere zentrale Herausforderung ist die unzuverlässige Stromversorgung. So hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zu einer unterbrechungsfreien Stromversorgung.

Die Arbeit der GIZ in Nigeria wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Auswärtigen Amtes (AA) durchgeführt. Weitere Partner sind die Europäische Union in den Bereichen Frieden und Sicherheit sowie Energie und die Bill & Melinda Gates Stiftung im Bereich der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten. Die Projekte der GIZ konzentrieren sich auf folgende Ziele:

  • wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung
  • Sicherheit, Wiederaufbau und Frieden
  • Regierungsführung und Demokratie

Im Schwerpunktbereich wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung zielt die GIZ darauf ab, die Beschäftigung, die Möglichkeiten der Einkommenserzielung sowie den Zugang zu Finanzmitteln für Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) zu verbessern. Durch nachfrageorientierte Berufsbildungsmaßnahmen unterstützt die GIZ ihre Partner bei der Anpassung der Berufsbildungsgänge an die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Zur Unterstützung der BMZ-Initiative „Digitales Afrika“ soll ein günstiges Umfeld für junge Technologieunternehmer*innen geschaffen werden. In verschiedenen landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten trägt die GIZ zur Verbesserung der Einkommenserzielung, der Beschäftigungsmöglichkeiten sowie der Ernährungssicherheit von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bei.

Darüber hinaus bietet die GIZ Migrations- und Reintegrationsberatungsleistungen an. Diese richten sich sowohl rückkehrende Migrantinnen und Migranten als auch an die einheimische Bevölkerung. Darüber hinaus führt die GIZ Maßnahmen zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit durch und vermittelt gezielt berufliche Kompetenzen, insbesondere durch Schulungen für Gründer*innen.

Zur Bewältigung der Probleme, die mit der unzuverlässigen Stromversorgung verbunden sind, bieten die GIZ-Projekte Beratungsleistungen an. Damit leisten sie einen Beitrag zur Verbesserung der Voraussetzungen für den Zugang zu erneuerbaren Energien und deren Einsatz sowie zu Investitionen in Energieeffizienz und die Elektrifizierung des ländlichen Raums. Ein zentrales Ziel besteht darin, 100.000 Menschen in ländlichen Gebieten durch die Errichtung von Photovoltaikanlagen Zugang zu einer zuverlässigeren Stromversorgung zu verschaffen.

Nach den verheerenden Auswirkungen des Aufstands von Boko Haram unterstützt die GIZ den Nordosten des Landes weiterhin dabei, die Lebensbedingungen der Binnenvertriebenen und der aufnehmenden Gemeinden zu verbessern. Darüber hinaus leistet die GIZ einen Beitrag zum Aufbau von Kapazitäten und Strukturen bei der nationalen Polizei. Dadurch trägt sie zu Frieden und Sicherheit bei und vermittelt Bäuerinnen und Hirten in Zentralnigeria die für die Lösung von Konflikten notwendigen Kompetenzen.

Auf dem Gebiet der Regierungsführung baut die GIZ die Kapazitäten des Obersten Rechnungshofs bei der Entwicklung und Umsetzung von IT-Prüfstrategien auf. Ferner wird das Civil Society Legislative Advocacy Centre (CISLAC) unterstützt und als Chapter von Transparency International in Nigeria anerkannt.

Auf regionaler Ebene unterstützt die GIZ die ECOWAS-Kommission in den Bereichen Organisationsentwicklung, Handel und Zoll, Frieden und Sicherheit, Vorsorge gegen Pandemien sowie im Zusammenhang mit den Themen Grenzmanagement und grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Darüber hinaus unterstützt die GIZ Partner aus Regierung und Zivilgesellschaft bei ihrer Arbeit mit dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. Damit verbessert die GIZ den Zugang der Menschen zu Präventions-, Diagnose- und Behandlungsmaßnahmen bei HIV, Tuberkulose und Malaria sowie zu anderen Gesundheitsleistungen.

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