Ein Mann mit rotem Schutzhelm blickt konzentriert auf eine Metallkonstruktion und hält einen Schraubschlüssel in der Hand. Ein Mann mit rotem Schutzhelm blickt konzentriert auf eine Metallkonstruktion und hält einen Schraubschlüssel in der Hand.

Nachhaltige Infrastruktur: Wasser, Energie, Verkehr: Solarenergie: Trainings fördern Eigenverantwortung

Mit praxisnaher Bildung treibt Nepal seine Energiewende voran. Die GIZ unterstützt erfolgreich.

© GIZ/Riya Shrestha
Nächste Referenz
zum Artikelanfang scrollen
zum Seitenanfang scrollen

Solarenergie: Trainings fördern Eigenverantwortung

Train the trainers: Anbieter von Solarenergie-Trainings treiben Nepals Energiesicherheit voran. Durch die GIZ sind sie in der Lage, ihre Dienste auf dem freien Markt anzubieten – rund 600 Kursteilnehmer*innen profitieren bereits. Das stärkt die lokale Wirtschaft in einem für Deutschland wichtigen Partnerland.

Als Bednidhi Ghimire die Chance erhielt, an einem Solarenergie-Training teilzunehmen, war dem jungen Mann schnell klar: Hier geht es nicht nur um seine eigene Zukunft, sondern auch um die von Morang, seiner Heimatregion im Osten Nepals. Klar, dass er die Chance sofort ergriff.

In Nepal haben etwa vier Prozent aller Haushalte aktuell keinen Zugang zu Elektrizität. Besonders in abgelegenen Bergregionen sind viele Menschen vom Stromnetz abgeschnitten. Immer mehr Nepales*innen nutzen Solarenergie inzwischen als kostengünstige Lösung, doch die installierten Systeme bereiten oft Probleme. In Gemeinden und örtlichen Unternehmen fehlt es an Wissen und Erfahrung, um diese Technologien effektiv zu nutzen und zu warten.

Ein Mann mit einem Korb läuft über ein Feld. Im Hintergrund steht eine Solaranlage für die Stromerzeugung.

© GIZ/Nipun Regmi

Nachhaltige Entwicklung und Eigenverantwortung

Zusammen mit dem staatlichen Förderzentrum Alternative Energy Promotion Centre (AEPC) und dem Industrieverband Solar Electric Manufacturers Association Nepal (SEMAN) entwickelte die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH deshalb umfassende Trainingsprogramme. Beauftragt wurde sie dazu vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Außerdem unterstützte die GIZ landesweit fünf Trainingsanbieter, sich mit den Programmen auf dem freien Markt zu etablieren.

Gemeinden und Unternehmen im Energiebereich buchen bei den Anbietern Kurse für ihre Mitarbeitenden. Von der Planung und Installation von Solaranlagen bis hin zur Wartung lernen sie hier alles, um Nepals Solaranlagen zu nutzen und fit zu halten. Knapp 600 Kursteilnehmer*innen haben sich fortgebildet. Einer von ihnen ist Bednidhi Ghimire – er absolvierte einen Solartechnikerkurs: „Die Ausbildung war produktiv und wertvoll. Die praktischen Lerneinheiten und Exkursionen vertieften mein Wissen über die Solar-Branche und über Anwendungen im Arbeitsalltag.“

Einen Teil der Kurskosten zahlen die Gemeinden und Unternehmen selbst. Internationale Organisationen aus der Entwicklungszusammenarbeit gewähren aber auch Stipendien bis zu 50 Prozent. Zukünftig soll sich das Kurssystem ganz ohne Unterstützung von außen tragen. Diego Senoner, GIZ-Projektleiter, erklärt: „Inzwischen sind stabile Strukturen entstanden. Die Eigenverantwortung ist hoch. Wir gehen davon aus, dass zumindest einige der Trainingsanbieter dauerhaft bestehen können.“

Ein Gruppenbild mit 14 Männern in gelben Westen und mit weißen und roten Schutzhelmen, im Hintergrund zwei Solarpanels.

© GIZ/Rohini Kyen

Erfolgreiche Zusammenarbeit und zukünftige Perspektiven

Das Interesse seitens der Gemeinden ist groß. Khali Raj Basnet, Ortsvorsteher der ländlichen Gemeinde Sotang, sieht es so: „Ich möchte, dass meine Gemeinde ein Ort wird, an dem junge Menschen nicht in die Städte abwandern müssen, um Erfolg zu haben. Dies erreichen wir mit den richtigen Partnerschaften und einem Fokus auf praxisorientierte Ausbildung.“

Für Dr. Laxman Prasad Ghimire, den stellvertretenden Direktor des AEPC, ist die Zusammenarbeit mit der GIZ eine Erfolgsgeschichte: „Die Wiederbelebung und Institutionalisierung der Ausbildung von Solar-Elektrotechniker*innen trägt erheblich zur nachhaltigen Entwicklung des Solarsektors in Nepal bei.“ Das ist ein Beitrag zur Energiesicherheit: Strom aus Sonnenstrahlen spielt im Energiemix des Landes eine immer wichtigere Rolle. Der meiste Strom stammt bislang aus Wasserkraft. Doch Wasser ist angesichts des Klimawandels eine zunehmend unzuverlässige Energiequelle. Und in der Trockenzeit ist Nepal auf klimaschädlichen Kohlestrom aus Indien angewiesen – Solarenergie ist die nachhaltige Alternative.

Deutschland und Nepal: Eine strategische Partnerschaft

Zum einen konnte das Projekt den dauerhaften Bestand der Solaranlagen durch qualifiziertes Personal gewährleisten und somit Nepals Energiewende sichern. Zum anderen hat es die Rahmenbedingungen für Solarenergie verbessert: Die GIZ unterstützte Nepal dabei, neue Standards und Richtlinien einzuführen. Sie stellen sicher, dass Solaranlagen effizient und nachhaltig betrieben werden.

Nepal ist ein strategischer Partner für Deutschland in der Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere in den Bereichen Klimaschutz, Wirtschaftsförderung und Demokratieentwicklung. Der Energiesektor war ein Schwerpunkt der Förderung des BMZ in den letzten 30 Jahren – und soll das auch weiterhin bleiben.

Dass sich Nepals Energiewirtschaft weiter professionalisiert, sieht der Solartechniker Bednidhi Ghimire als große Chance. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere junge Menschen im Land: „Mit der richtigen Unterstützung und den richtigen Möglichkeiten kann es für viele ein vielversprechender Karriereweg werden.“

GIZ-Magazin akzente

Auszubildende sitzen an Schulbänken.

Lernen für Südafrikas Energiewende

Unsere Referenzen

Zwei Männer mit weißen Bauhelmen halten eine Karte in der Hand, einer zeigt auf drei Windräder im Hintergrund.

Nachhaltige Energie: Flügel für Vietnams Wachstum

Unsere Referenzen

Mitarbeitende des grenadischen Wasserversorgers mit Geräten.

Von Georgien bis Grenada – Klimaschutz mit dem Green Climate Fund