![Ein Mann – Ibrahim Yatara – steht in Wüstenkleidung vor einem grünen Wassertank in einer trockenen Landschaft.](/static/de/media/gizIMAGE-mali-wef-nexus-815x500.jpg)
![Ein Mann – Ibrahim Yatara – steht in Wüstenkleidung vor einem grünen Wassertank in einer trockenen Landschaft.](/static/de/media/gizIMAGE-mali-wef-nexus-1920x700.jpg)
Sicherheit, Wiederaufbau, Frieden: Umfassende Lösungen im Dorf – mehr Stabilität in der Region
Knappe Ressourcen verschärfen Konflikte. Eine ganzheitliche Herangehensweise schafft Lösungen.
Er ist eine Lösung für knappe Güter wie Wasser, Energie und Nahrung: der Water-Energy-Food (WEF)-Nexus. Mit diesem Rundum-Ansatz stärkt die GIZ Gemeinden in Mali und entschärft so den Wettbewerb um Ressourcen in einer fragilen Region.
In der flimmernden Hitze von Alphaou Taraba, einem abgelegenen Dorf in der malischen Region Timbuktu, füllt Ibrahim Yatara einen Eimer mit frischem Wasser. Ein Bild, das vor wenigen Jahren kaum vorstellbar war. „Früher mussten wir unser Wasser aus dem Takara-See holen – für Menschen, Tiere, alles. Aber das Wasser war schmutzig und knapp. Heute haben wir genug für alle“, sagt Yatara und blickt auf die Wasserstelle, die das Dorf nun sicher durch die Trockenzeit bringt.
Die Kehrtwende begann 2018, als die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit ihrem Partner Action Contre la Faim (ACF) eine solarbetriebene Wasserstelle errichtete. Sie fördert Wasser aus bis zu 50 Metern Tiefe herauf. 2021 kam der Ausbau – mit klaren Nutzungsregeln für Trinkwasser, zum Tränken der Tiere und für die Bewässerung der Felder. Für Yatara und seine Gemeinschaft war das der Wendepunkt: Ernten stiegen, Konflikte nahmen ab, und das Einkommen verdoppelte sich.
![Frauen in bunten Kleidern schöpfen Wasser und tragen es in Behältern auf dem Kopf.](/static/de/media/gizIMAGE-mali-wef-nexus-1-1920x700px.jpg)
Wasser, Nahrung und Frieden für das Dorf
Die Bewohner*innen begannen, Gemüse anzubauen: Weil mehr Wasser floss, stieg die Tomatenernte von 13 auf 23 Tonnen pro Hektar. Ihre Zwiebelernte konnte die Gemeinde mit 31 Tonnen sogar mehr als verdoppeln. Auch das Jahreseinkommen wuchs von 842 auf 1.900 Euro. Mehr noch: Mit der Wasserstelle endeten lange schwelende Streitereien. Das Dorf stellte gemeinsame Regeln auf; neu ausgebildete „Wasserstellen-Kommitees“ verwalten diese Regeln und achten darauf, dass sie eingehalten werden. „Heute weiß jeder, wann er die Wasserstelle nutzen kann. So bleibt es friedlich“, erklärt Yatara.
Solche Fortschritte entstehen nicht zufällig. Sie sind das Ergebnis eines gezielten, ganzheitlichen Ansatzes, der Wasser, Energie und Nahrung miteinander verknüpft.
Der Water-Energy-Food-Nexus: nachhaltige Ressourcen, stabile Gemeinschaften
Die Herausforderungen der Sahelregion sind komplex: Klimawandel, Wasserknappheit, Bevölkerungswachstum und soziale Spannungen treiben die Menschen verstärkt in den Wettbewerb um Ressourcen. Der Water-Energy-Food (WEF)-Nexus setzt hier nicht auf isolierte Lösungen, er schafft friedensstiftende Synergien. Den Zugang zu Wasser, eine bessere Energieversorgung und Ernährungssicherheit zusammen zu planen, hilft Konflikte zu mindern.
Gerade in Regionen wie Mali, wo der Klimawandel soziale Spannungen verschärft, zeigen solche ganzheitlichen Ansätze inzwischen Wirkung. Wenn die Menschen geregelt Wasser bekommen, entschärft das lokale Streitigkeiten, schafft Perspektiven und stärkt das Vertrauen innerhalb der Gemeinschaft. „Nachhaltige Ressourcennutzung bedeutet Stabilität – und das ist die Grundlage für Frieden“, erläutert Ingrid-Gabriela Hoven, Vorständin der GIZ.
![Ziegen trinken aus einem Wasserbecken, im Hintergrund steht ein grüner Wassertank.](/static/de/media/gizIMAGE-mali-wef-nexus-2-1920x700px.jpg)
Lösungen für komplexe internationale Krisen
Die Erfolge in Mali zeigen, dass ganzheitliche Ansätze gerade in fragilen Regionen wirken. In einer Welt, in der Ressourcen knapper werden und Konflikte und Migration eng miteinander verwoben sind, verbessern sie die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort.
Dies ist auch für Europa relevant: Wenn Menschen in ihren Heimatländern bessere Perspektiven und ein gutes Auskommen haben, sinkt der Druck zur Migration. Die GIZ leistet hier mit einer Vielzahl von Projekten in der Sahelregion im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) einen entscheidenden Beitrag: Sie schafft Arbeits- und Einnahmemöglichkeiten für die Bevölkerung und stärkt das friedliche Zusammenleben.