Seit 25 Jahren bringt das Managerfortbildungsprogramm Entscheidungsträger*innen aus der Wirtschaft zusammen, um langfristige Partnerschaften aufzubauen. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Initiative läuft jetzt unter dem Namen Partnering in Business with Germany.
Das 1998 gegründete Programm wird kontinuierlich weiterentwickelt und an aktuelle Rahmenbedingungen angepasst. Seit 2022 bietet es verstärkt Formate zu bestimmten Branchen oder Themen an: Dazu gehören beispielsweise Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, Industrie 4.0 und IT-gestützte Landwirtschaft (Smart Farming). Es trägt damit zum Klimaschutz und zur Lösung von Problemen bei der Rohstoff- und Energieversorgung bei.
Globale Förderung für den Mittelstand
Partnering in Business with Germany ist gefragt: Rund 17.000 Führungskräfte und Entscheidungsträger*innen aus 21 Ländern haben in den letzten 25 Jahren an dem Programm teilgenommen. Jährlich beteiligen sich im Durchschnitt 3.000 deutsche Unternehmen – mit Erfolg:
Das Programm besteht vor allem aus Trainings: Online und in Präsenz, in Kleingruppen und Lerntandems. Während eines zweiwöchigen Praxisaufenthalts in Deutschland kommen die Teilnehmer*innen in Kontakt mit mittelständischen Unternehmen. Zehn Prozent von ihnen schließen bereits während der Programmlaufzeit Verträge für zukünftige Kooperationen ab. Darüber hinaus entwickeln 75 Prozent der Programmteilnehmer*innen Lösungsansätze für die Umstrukturierung der Herkunftsbetriebe.
Ramirez Guiterrez, Projektmanager bei Membranas Los Volcanes, schildert die Vorteile des Programms:
Mit Partnerschaften zusammen mehr bewirken
Durch das Programm wird den beteiligten Unternehmen der Zugang zum jeweils anderen Markt erleichtert. Die Geschäftspartnerschaften versprechen Erfolge für beide Seiten und bestehen oft langfristig.
Dazu zählt die erfolgreiche Kooperation zwischen dem ägyptischen Unternehmer Ahmed Fathelbab, Geschäftsführer des Stahlunternehmens El Fateh, und dem deutschen Unternehmen Loesche GmbH. Gemeinsam realisierten die Unternehmen mehrere Projekte, unter anderem den Aufbau zweier Zementfabriken in Afrika. Fathelbab schaffte es, den Exportanteil von El Fateh signifikant zu steigern. Fünf Jahre nach dem Programm wuchs das Exportgeschäft des Unternehmens von zehn Prozent auf 100 Prozent des Gesamtumsatzes. Gemeinsam mit einem Umwelttechniker gründete er zudem die Firma Bidaya, welche Biokraftstoff produziert. Sie zählt zu den ersten Fabriken in Ägypten, die Bioethanol erzeugt und stellt jährlich 5.000 Tonnen des alternativen Kraftstoffs her.
2023 begann eine innovative Geschäftskooperation zwischen dem mexikanischen Unternehmen Membranas Los Volcanes und dem deutschen Unternehmen Bert Energy GmbH im Bereich erneuerbare Energien. Das Ziel: zusammen eine revolutionäre mobile Biogasanlage mit neuer Technologie zu entwickeln. Die geplante Produktentwicklung und der weltweite Vertrieb versprechen eine große Innovation für die Entwicklung der Biogasindustrie.
Viele der rund 17.000 Programmabsolvent*innen bleiben über Alumni-Netzwerke in Kontakt. Sie tauschen Erfahrungen aus und geben diese als Multiplikator*innen weiter. Damit wird der Grundstein für ein globales, auf Deutschland fokussiertes Unternehmernetzwerk gelegt, das gerade auch deutschen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) für Außenwirtschaftsaktivitäten langfristig zur Verfügung steht.
Stand: Oktober 2023