Gordon de Silva, Fabrikant in Sri Lanka
Firmen-Gründer Gordon de Silva aus Sri Lanka macht seine Idee zum Erfolg– und nicht nur für sich selbst. 2006 beschäftigte er 50 Mitarbeiter, heute sind es fast 250. Der Mittelständler produziert, verarbeitet und verkauft Fair Trade Produkte aus Kokosnüssen. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt die GIZ kleine und mittelständische Unternehmen wie das von de Silva bei Vermarktungskonzepten, Finanzierungs- und Managementfragen.
Was hat Sie dazu bewegt, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen?
Am Beginn meiner Tätigkeit wusste ich nur wenig über die Chancen einer biologischen Produktion. Also informierte ich mich und erkannte innerhalb weniger Monate, dass die Produktion von nativem Kokosöl unter ökologischen Bedingungen in Sri Lanka eine sehr gute Möglichkeit ist. Sri-lankische Kokosbauern haben von jeher ökologisch gearbeitet, und ich wollte das auch so vermarkten.
Was hat die sri-lankisch-deutsche Partnerschaft bewirkt?
Bei der Bio-Zertifizierung wird auch die Förderung der Bodenfruchtbarkeit beurteilt. Vielen Kokosbauern fehlten dazu die entsprechenden Mittel und Kenntnisse. Mit Unterstützung der GIZ haben wir eine Kompostierungsanlage errichtet. Dort werden derzeit rund 450 Tonnen Kompost aufbereitet, die wir zum subventionierten Selbstkostenpreis an unsere registrierten Erzeuger abgeben.
Wie werden die rohen Bio-Kokosnüsse verarbeitet?
Alles beginnt mit dem Schälen der Kokosnüsse und ihrer Anlieferung in der Fabrik. Dann wird die harte Schale aufgeschlagen, das Fruchtfleisch wird gewaschen, getrocknet, filtriert und gepresst. Das Öl wird unter Einhaltung schärfster Hygienevorschriften abgefüllt. Wir haben ein mikrobiologisches Labor mit drei für die Qualitätskontrolle zuständigen Mitarbeitern. Sie stellen sicher, dass nur 100%ige Qualität unser Haus verlässt.
Was unterscheidet Ihr Unternehmen von anderen?
Mit unserer Fair-Trade-Zertifizierung haben wir uns verpflichtet, unsere Einkünfte auszuzahlen. Die Kokosbauern und ihre Plantagenarbeiter, die Schäler, Lastwagenfahrer und unsere Arbeiter in der Fabrik – sie alle profitieren davon. Seit ihrer Gründung 2007 hat die Firma 1,4 Millionen Euro in Bildungs-, Gesundheits- und soziale Projekte investiert.
Wie hat sich Ihr Unternehmen entwickelt?
Um die ständig steigende Nachfrage nach nativem Kokosöl zu decken, haben wir expandiert. Bei uns sind fast 9.000 Hektar Anbauflächen für Bio-Kokosnüsse registriert. Diese sind im Besitz von 1.200 einzelnen Erzeugern. Außer mit Kosmetiköl beliefern wir unsere Kunden zunehmend auch mit Öl in Nahrungsmittelqualität Kokosmilch, -chips, - und -flocken.