Auswandern oder bleiben? Die GIZ berät Kosovaren auf der Suche nach Arbeit
01.09.2015 – Ein Informationsbüro der Bundesregierung in Pristina bietet Beratung zu Arbeits-, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in Deutschland und im Kosovo.
Die Arbeitslosigkeit ist hoch im Kosovo, besonders bei Jugendlichen: Über die Hälfte der jungen Menschen haben keinen Job. Hoffnungen verbinden sie mit dem Ausland, vor allem Westeuropa. Viele glauben, es sei leicht, in Deutschland eine Anstellung zu finden oder Asyl zu erhalten. Im Auftrag der Bundesregierung betreibt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Pristina ein Informationsbüro, um legale Wege in die Bundesrepublik, aber auch Optionen zum Bleiben im Kosovo aufzuzeigen.
Hier kann man sich zu Arbeit, Berufsausbildung und Studium in Deutschland beraten lassen. In Workshops, bei Informationsveranstaltungen und auf der Facebook-Seite geht es um konkrete Fragen wie beispielsweise die Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Bald soll auch außerhalb der Hauptstadt informiert werden: Ab September wird die Beratung tageweise in den umliegenden Städten und Gemeinden angeboten.
Die meisten Menschen, die in das Informationsbüro kommen, haben angesichts der wirtschaftlichen Lage im Kosovo große Schwierigkeiten, sich selbst und ihre Familien zu versorgen. „Das Wichtigste ist, dass wir Perspektiven aufzeigen können, sei es in der Heimat oder im Ausland“, sagt Nina Theis, GIZ-Projektleiterin in Pristina.
Damit das Bleiben im Kosovo auch eine Option ist, weisen die Berater auf Chancen vor Ort hin, beispielsweise auf Sprachkurse oder Angebote der lokalen Arbeitsämter. Das Informationsbüro profitiert dabei von guten Verbindungen zu ortsansässigen deutschen und kosovarischen Institutionen. Auch für deutsche Firmen oder Kammern auf der Suche nach Fachkräften ist die Einrichtung als zentrale Anlaufstelle interessant.
Um mehr Menschen ein Einkommen und eine Ausbildung zu ermöglichen, arbeitet die GIZ eng mit dem kosovarischen Arbeitsministerium zusammen. Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die GIZ kleine und mittelständische Unternehmen auf dem Land und verbessert die Qualität der Ausbildungsangebote für Jugendliche. So konnte zum Beispiel eine Partnerschaft mit der Handelskammer Dortmund aufgebaut werden, die kosovarische Berufsschulen bei der Erstellung von Lehrplänen und der Ausbildung von Berufsschullehrern fachlich unterstützt.