Reisen mit guten Folgen: Fairer Tourismus auf der ITB Berlin
05.03.2015 – Verantwortungsbewusster Konsum liegt im Trend, auch beim Urlaub. Die Organisation Fair Trade Tourism stellt auf der ITB fair gehandelte Reisen nach Madagaskar vor.
Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin entdecken verantwortungsbewusste Reisende ein neues Ziel: Madagaskar. Die Organisation Fair Trade Tourism (FTT) hat im Januar erstmalig madagassische Reiseveranstalter zertifiziert.
Ähnlich wie fair gehandelter Kaffee werden auch faire Reiseangebote mehr und mehr nachgefragt. Fair Trade Tourism steht für sozial- und umweltverträgliches Reisen im südlichen Afrika. Die Organisation prüft etwa, ob Hotels, Caterer, Busunternehmer und Dienstleister angemessene Löhne zahlen und gute Beschäftigungsbedingungen bieten. Dazu zählt, werdenden Müttern eine Auszeit zu gewähren und Mitarbeiter unabhängig von Herkunft oder Geschlecht gleichberechtigt zu behandeln. Das Siegel wird nur vergeben, wenn das touristische Geschäft den Gemeinden vor Ort zugutekommt. Reiseangebote müssen zudem umweltfreundlich und kultursensibel gestaltet sein, um als fair bewertet zu werden.
Lokale Reiseagenturen profitieren von dem Siegel, da sich ihnen neue Märkte erschließen. Bei der Kontaktaufnahme mit europäischen Reiseveranstaltern hilft FTT-Mitarbeiter Manuel Bollmann. Er wurde vom Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM), einer Arbeitsgemeinschaft der GIZ und der Bundesagentur für Arbeit, an die Organisation vermittelt. Der Tourismusexperte entwickelt und vermarktet fair gehandelte Reiseangebote. „Wenn unsere Standards eingehalten werden, bietet der Tourismus den Einwohnern eine Zukunftsperspektive und sichert ihr Einkommen. Am Beispiel Südafrika sehen wir, dass dank fairer Anstellungsbedingungen Menschen aus allen Schichten einen Job mit Verantwortung finden.“ Dort setzt sich das Konzept durch: Touristen buchen faire Reisen, die vom Gasthaus in Kapstadt bis hin zur Radtour durch Soweto komplett FTT-zertifiziert sind.
Faire Angebote für Reisende gibt es fortan auch in Madagaskar. Als nächstes soll Mosambik zertifiziert werden.
Manuel Bollmann und seine Kollegen sind auf der ITB gemeinsam mit der GIZ in Halle 4.1 am Stand 201 vertreten.