Junge Iraker*innen für eine Beschäftigung im Bereich innovative Technologien qualifizieren
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: IKT - Perspektiven für eine moderne Jugend in Irak
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Irak
Politischer Träger: Planungsministerium Irak (Ministry of Planning Iraq, MoP)
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2023
Ausgangssituation
Fast zwei Drittel der Iraker*innen sind jünger als 25 Jahre, und viele sind Binnenvertriebene oder aus den Nachbarländern Geflüchtete. Erwerbsmöglichkeiten sind rar, und ein Sechstel der Erwerbsbevölkerung ist arbeitslos.
Die beiden wichtigsten Beschäftigungsbereiche des Landes, die Erdölindustrie und der öffentliche Bereich, bieten immer weniger Arbeitsmöglichkeiten. Dass sich zudem die Privatwirtschaft nur langsam entwickelt, macht die Lage noch schwieriger.
Junge Iraker*innen interessieren sich zunehmend für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) als mögliches Berufsfeld. Die technischen Voraussetzungen dafür sind mit dem nahezu landesweit verfügbaren mobilen Breitband-Internet gegeben und ermöglichen flexibles Arbeiten. Allerdings entsprechen weder die beruflichen Bildungsangebote noch die Hochschullehrpläne den Anforderungen des Arbeitsmarkts. Erfolgreiche Unternehmensneugründungen sind selten, da staatliche Unterstützungsstrukturen fehlen und Kredite oder Kapital von Investoren nur bedingt zugänglich sind.
Ziel
Junge Arbeitssuchende in Irak profitieren von besseren Beschäftigungsperspektiven im Bereich IKT und dem sich entwickelnden Ökosystem in Irak, und die wissenschaftliche Kompetenz der Jugend steigt.
Das Ökosystem für Tech-Start-ups, in dem unternehmerische Initiative mit passenden Investor*innen, potenziellen Arbeitgeber*innen und Kund*innen zusammentrifft, bietet langfristige Beschäftigungsmöglichkeiten.
Vorgehensweise
Das Vorhaben trägt dazu bei, die Beschäftigungsperspektiven in der IKT-Branche und die Lebenssituation junger Menschen in Irak zu verbessern. Dies geschieht durch
- die Einrichtung von Innovationszentren mit Coworking Spaces und Ausstattung wie 3D-Druckern, Laserschneidern und Robotertechnik; sie bieten auch praxisorientierte Businesstrainings und Programmierkurse an, um junge Menschen für die Anforderungen des Arbeitsmarkts zu qualifizieren oder sie auf die Selbstständigkeit vorzubereiten;
- die Zusammenführung der Absolvent*innen von Bildungsmaßnahmen mit interessierten Investor*innen und potenziellen Arbeitgeber*innen;
- die Ermutigung irakischer Investor*innen, Neugründungen als Investitionschancen zu sehen, und die Versorgung lokaler Technologieunternehmen mit qualifizierten Arbeitskräften;
- einen Beitrag zur Konfliktminderung und Förderung des sozialen Zusammenhalts; Innovationszentren in verschiedenen Regionen sind vernetzt und verringern das Konfliktpotenzial, indem sie gemeinsames Problemlösen und den Dialog fördern.
Stand: Oktober 2022