Ausgangssituation
Im Irak verhindert geschlechtsspezifische Diskriminierung die gleichberechtigte politische, wirtschaftliche und soziale Teilhabe von Frauen und Mädchen. Dies wird durch patriarchale Strukturen, traditionelle Normen und ungleiche Machtdynamiken weiter verstärkt.
Infolge jahrzehntelanger Konflikte ist Gewalt ein gängiges Mittel, um Konflikte zu lösen. Geschlechtsspezifische Gewalt (gender-based violence, GBV) ist im Irak noch immer eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen und wird oftmals von der Gesellschaft toleriert.
Sie umfasst physischen und emotionalen Missbrauch, sexuelle Belästigung und Cybermobbing gegen Frauen in öffentlichen Rollen. Unterstützungsstrukturen für die Opfer von GBV gibt es kaum. Frauen und Mädchen in Binnenvertriebenenlagern sind unverhältnismäßig stark betroffen.
Seit Mitte 2023 wird der Einsatz zivilgesellschaftlicher Akteure für Frauenrechte durch eine Anti-Gender-Kampagne weiter eingeschränkt.