Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH fördert seit den 2000er Jahren Projekte in Irak. Während ab 2014 die schnelle, flexible Unterstützung für den Wiederaufbau im Vordergrund stand, arbeitet die GIZ mit einem Landesbüro in Bagdad seit 2018 – in Partnerschaft mit der irakischen Regierung – zunehmend für langfristige Entwicklung.
Die Folgen früherer Konflikte, besonders durch den sogenannten Islamischen Staat, belasten Irak weiterhin. Mehr als eine Million Iraker*innen sind im eigenen Land vertrieben. Über 300.000 syrische Flüchtlinge leben in Camps und Aufnahmegemeinden im Norden Iraks.
Wegen Inflation, wenigen öffentlichen Hilfen für Unternehmen sowie der Abhängigkeit von Erdöleinnahmen entwickelt sich die Wirtschaft schleppend. Vor allem für junge Menschen fehlen Jobs.
Frauen sind zudem überproportional von der Teilhabe in der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ausgeschlossen.
Die lokalen Verwaltungen benötigen Unterstützung dabei, allen Bürgen öffentliche Dienstleistungen – wie im Bereich Wasser – zuverlässig zur Verfügung zu stellen.
Der Klimawandel ist in Irak auch zunehmend spürbar und trägt zu Sicherheitsrisiken, Konflikten in Gemeinden und Vertreibung bei.
Die GIZ arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Irak. Weitere Auftraggeber sind andere deutsche Bundesministerien sowie die Europäische Union (EU). Dabei konzentriert sich die GIZ auf:
- Langfristige Wirtschaftsentwicklung
- Frieden, gesellschaftlicher Zusammenhalt und gute Regierungsführung
- Sozial gerechte Klima- und Energiewende
Mit Ausbildungszentren arbeitet die GIZ an Lehrplänen, die Absolvent*innen auf den Arbeitsmarkt vorbereiten. Ergänzend berät sie die irakische Regierung dazu, zum Beispiel Start-ups und die Digitalwirtschaft zu fördern. Die GIZ arbeitet außerdem mit dem irakischen Finanzministerium und der Zentralbank an der Umsetzung wichtiger Reformen, zum Beispiel zu Krediten für kleine und mittelständische Unternehmen. Zudem kooperiert sie in Irak mit deutschen und europäischen Unternehmen. Darüber hinaus berät die GIZ Rückkehrer*innen zur Reintegration und interessierte Personen zu regulärer Migration.
Die GIZ fördert die Teilhabe von benachteiligten Gruppen, vor allem Frauen, Binnenvertriebenen und Flüchtlingen. Sie unterstützt bei der Reintegration in Herkunftsgemeinden, beteiligt die Bevölkerung an Friedensprozessen und unterstützt Frauen bei der politischen Partizipation. Zudem unterstützt die GIZ die Dokumentation der Verbrechen an den Jesid*innen.
Die GIZ stärkt die lokale Verwaltung – zum Beispiel durch einfachere Verfahren, bessere Beschwerdemöglichkeiten und klimaangepasste Planung. So steigt der Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen und das Vertrauen in staatliche Institutionen.
Darüber hinaus berät die GIZ die irakische Regierung, um effektiv mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Sie berät zu Wasser, klimafreundlicher Landwirtschaft und dem Einsatz erneuerbarer Energien.
Steckbrief Irak
GIZ Mitarbeitende
Stand: 31.12.2024
- 284 Nationale Mitarbeitende
- 91 Internationale Mitarbeitende
- 4 Entwicklungshelfer:innen