Sport für Entwicklung in Jordanien und im Nordirak
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Austausch, Bildung und Konfliktbearbeitung durch Sport für Entwicklung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Länder: Jordanien, Irak
Politischer Träger: Jordanien: Bildungsministerium/Ministry of Education; Irak: Planunsministerium, kurdische Regionalregierung/Ministry of Planning, Kurdish Regional Government
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2024
Ausgangssituation
Seit 2011 haben der Krieg in Syrien und der Aufstieg von Terrormilizen Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Mitte 2016 waren in Jordanien offiziell mehr als 655.000 Geflüchtete aus Syrien registriert, Schätzungen zufolge sind es mehr als doppelt so viele. Der Irak hat in den letzten zehn Jahren rund 200.000 Geflüchtete aufgenommen und zählt mehr als drei Millionen Binnenvertriebene.
Die meisten Geflüchteten leben in Aufnahmegemeinden. In manchen Städten bringen steigende Zahlen eine zusätzliche Belastung und enorme Herausforderungen, zum Beispiel bei der Grund- und Gesundheitsversorgung. Wichtig für den Abbau der daraus resultierenden Spannungen sind maßgeschneiderte psychosoziale Unterstützung, Bildung und Freizeitaktivitäten. Traumatisierte Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, benötigen professionelle Beratung und Unterstützung. Viele lokale Behörden und Schulen haben die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreicht, und die Lehrkräfte arbeiten in doppelten Schichten, um mit der Situation umzugehen.
Ziel
In irakischen und jordanischen Flüchtlingscamps und Aufnahmegemeinden bauen Binnenvertriebene, Flüchtlinge und Einheimische im Alter von acht bis 24 Jahren in einer sicheren Umgebung Resilienz auf, verbessern die psychische Gesundheit und fördern soziale Werte, indem sie gemeinsam Sport treiben.
Vorgehensweise
Das Vorhaben unterstützt lokale Organisationen bei der Einführung von Sportaktivitäten, die die körperliche und mentale Entwicklung syrischer Geflüchteter und jordanischer Jugendlicher fördern. Es baut auf Erfahrungen aus Vorhaben in Südafrika, Kolumbien und Brasilien auf.
Ausgehend vom Do-no-harm-Konzept werden alle Projektmaßnahmen konfliktsensibel geplant und gestaltet. Im Rahmen des Vorhabens werden lokale Trainer*innen, Sportlehrer*innen und Sozialarbeiter*innen mit verschiedenen durch Sport erschließbaren Entwicklungsmöglichkeiten vertraut gemacht. Diese können künftig bei der Gestaltung sportlicher Aktivitäten zur gezielten Förderung sozialer Werte und Kompetenzen eingesetzt werden.
Stand: April 2022