Ausgangssituation
Am 6. Februar 2023 erschütterten Erdbeben bis zur Stärke 7,8 den Norden Syriens und den Südosten der Türkei, und führten zu weitreichender Zerstörung. Nach Schätzungen des Amts der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UN OCHA) sind rund 15,7 Millionen Menschen in der Region direkt von den Erdbeben betroffen. Gleichzeitig zerstörten oder beschädigten die Erschütterungen mehr als vier Millionen Gebäude. Offiziellen Angaben zufolge starben rund 59.000 Menschen.
Derzeitige Bemühungen in der Krisenbewältigung sind unzureichend und mehrheitlich auf kurzfristige Wirkungen ausgerichtet. Noch immer fehlt es an Ansätzen, die die Widerstandsfähigkeit und Kompetenzen vor Ort ausbauen und vor allem Frauen und marginalisierte Menschen in all ihrer Diversität berücksichtigen. Die Resilienz der Bevölkerung, besonders von Frauen, hinsichtlich Krisenbewältigung ist schwach.
Ziel
In ausgewählten Erdbebengebieten in Syrien und der Türkei ist die Resilienz der Bevölkerung – vor allem von Frauen – erhöht, so dass sie Krisen besser bewältigen können.
Vorgehensweise
Um die Bevölkerungen zu befähigen, die Folgen der Erdbeben zu bewältigen, arbeitet das Vorhaben in drei Handlungsschwerpunkten:
- Es verbessert den Zugang zu Bildungs- und Gesundheitsdienstleistungen, indem es beschädigte Infrastruktur rehabilitiert. Darüber hinaus wird das Personal im Bildungs- und Gesundheitsbereich fortgebildet, um die Qualität der Dienstleistungen zu erhöhen.
- Es unterstützt vom Erdbeben betroffene Haushalte durch den Zugang zu Finanzdienstleistungen. Gleichfalls erhalten Kleinunternehmen Mikrokredite. Zudem werden Qualifizierungsmaßnahmen, besonders für Frauen, durchgeführt.
- Es fördert die Krisenbewältigung in den Gemeinden. Hier werden sogenannte first responders befähigt, im Falle von zukünftigen Erdbeben und anderen Katastrophen und Krisen angemessen und gemeinschaftlich zu handeln.