Berufliche Bildung für ökologisches Wirtschaften II

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Berufliche Bildung für ökologisches Wirtschaften in Südafrika II
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Südafrika
Politischer Träger: Department of Higher Education and Training (DHET)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2022

Südafrika. Pilotprojekt zur dualen Ausbildung, die Auszubildende Fikile Nxumalo © GIZ

Ausgangssituation

Südafrika hat sich in einigen Wirtschaftszweigen zu einem modernen Industriestaat entwickelt und trägt damit wesentlich zum Bruttoinlandsprodukt des afrikanischen Kontinents bei  obwohl das Wirtschaftswachstum des Landes sich seit 2014 rückläufig entwickelt. Darüber hinaus haben sich die Kernprobleme des Landes wie Armut, Ungleichheit, Korruption, Fachkräftemangel, eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und die Schwächen des allgemeinen Bildungssystems immer weiter verschärft.

Das Kernproblem des Bildungswesens ist die geringe Qualität der beruflichen Bildung, die nicht als gesamtgesellschaftliche Aufgabe angesehen wird. Als Gründe für diese Haltung gelten die geringe Praxisnähe der Ausbildungsgänge, die mangelnde Eignung der Berufsbildungslehrer*innen in den Berufsschulen und Betrieben und das geringe Vertrauen von Regierung und Wirtschaft in eine Zusammenarbeit auf der Grundlage gemeinsamer Verantwortung.

Ziel

Die Qualität der beruflichen Bildung ist im Hinblick auf ihre Relevanz für den Arbeitsmarkt verbessert.

Südafrika. Pilotprojekt zur dualen Ausbildung, Installateur Sello Mokawane © GIZ

Vorgehensweise

Das Projekt Berufliche Bildung für ökologisches Wirtschaften II fördert den Strukturwandel hin zu beschäftigungsorientierten Ansätzen für eine duale Ausbildung in Südafrika.

Das Ziel des Projekts besteht darin, eine nachhaltige Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren zu schaffen. Dazu unterstützt das Vorhaben die folgenden Maßnahmen:

  • Konzertierte Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Akteuren zur Förderung von dualer Ausbildungskonzepten.
  • Umsetzung des südafrikanischen Pilotprojekts zur dualen Ausbildung, des Centres of Specialisation (CoS)-Programms und der dualen Kurzlehrgänge (Installation, Repair and Maintenance Initiative, IRM) als Teil der im Rahmen des Beschäftigungsgipfels eingegangenen Verpflichtungen; Übertragung und Verankerung der entsprechenden Ergebnisse im Berufsbildungssystem des Landes.
  • Stärkung der Kapazitäten des Berufsbildungspersonals (Berufsschullehrer*innen und Führungskräfte) sowie der betrieblichen Mentor*innen und Personalmitarbeiter, damit diese die dualen Ausbildungen besser durchführen.

Results

Fast 240 Elektriker- und Installateurlehrlinge durchlaufen derzeit in 70 Ausbildungsbetrieben und 5 Berufsschulen eine dreijährige duale Ausbildung.

  • Die nächste Ausbildungsrunde beginnt im zweiten Halbjahr 2019.
  • Die im Rahmen des südafrikanischen Pilotprojekts zur dualen Ausbildung gesammelten Erfahrungen spielen eine Schlüsselrolle im CoS-Programm, das als Reformprojekt des Berufsbildungswesens in Südafrika gilt und duale Ausbildungsgänge für 13 Berufe anbietet.
  • Zudem bietet es fortlaufend Weiterbildungen für Berufsschullehrer*innen an, unter anderem in den Bereichen Coaching, Mentoring, Peer-Learning, Berufspädagogik, Didaktik, Methodik und Technik.
Südafrika. Werbung für das Pilotprojekt zur dualen Ausbildung © GIZ
  • Um die Managementkapazitäten der Leiter*innen von berufsbildenden Schulen im Hinblick auf die Umsetzung von dualen Ausbildungsprogrammen zu stärken, wurde eine Kooperation zwischen der Universität Pretoria und der Technischen Universität München gestartet. Das Ziel: die gemeinsame Entwicklung eines Aufbaustudiums für Graduierte.
  • Zur Verbesserung der Ausbildungskompetenz der betrieblichen Mentoren wird in Zusammenarbeit mit 14 Industrie- und Berufsverbänden, die mehr als 15.000 Unternehmen vertreten, ein modulares, speziell auf die Bedürfnisse von kleinen und mittleren Unternehmen ausgerichtetes Ausbildungsprogramm entwickelt.
  • Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ist ein fester Bestandteil des Vorhabens und hat in drei Formen Gestalt angenommen: einer Absichtserklärung über die Zusammenarbeit mit der AHK Südliches Afrika; einer Zusammenarbeit mit der National Business Initiative bei Kurzlehrgängen sowie einer integrierten Entwicklungspartnerschaft mit dem privaten Unternehmen SAR Electronic SA; im Rahmen dieser Entwicklungspartnerschaft wird ein Integrationsprogramm umgesetzt, das den Absolvent*innen von dualen Ausbildungsgängen den Wechsel auf Arbeitsplätze in Hochtechnologiebereichen erleichtern soll.

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