Ernährung sichern, Widerstandsfähigkeit gegenüber Hungerkrisen stärken

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Globalvorhaben "Ernährungssicherung und Resilienzstärkung"
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Indien, Jemen (bis 06/2020), Kambodscha, Kenia (bis 09/2020), Madagaskar, Malawi, Mali, Sambia, Togo
Politischer Träger: Je nach Land unterschiedlich
Gesamtlaufzeit: 2014 bis 2026

Ausgangssituation

Weltweit leiden bis zu 828 Millionen Menschen an Hunger, weitere zwei Milliarden sind chronisch mangelernährt. Vor allem in Afrika südlich der Sahara und in Asien ist Mangelernährung weit verbreitet. Dadurch werden die Entfaltungsmöglichkeiten Einzelner und die Entwicklungschancen ganzer Länder beeinflusst. 

Die Unterversorgung mit Mikronährstoffen wie Eisen, Zink oder Vitamin A während des sogenannten 1.000-Tage-Fensters – also ab Beginn der Schwangerschaft bis zum Alter von zwei Jahren – wirkt sich ein Leben lang auf die Gesundheit und Lebensqualität von Kindern aus: Das körperliche Wachstum ist eingeschränkt, die Entfaltung der geistigen Fähigkeiten beeinträchtigt. Die Möglichkeiten zu lernen und später einen Beruf auszuüben, können dadurch erheblich gemindert werden.

Die Ursachen für Hunger und Mangelernährung sind vielfältig: Armut, Krisen, Konflikte, Überbevölkerung und Naturkatastrophen sowie fehlender Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, gesunder Nahrung, sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Oft fehlt den Menschen auch das Wissen über gesunde Ernährung und einfache, aber effektive Hygienemaßnahmen. Die Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung muss daher breit angelegt sein, um die vielfältigen und komplexen Ursachen möglichst umfassend angehen zu können.

Ziel

Sowohl die Ernährungssituation von Menschen, vor allem von Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder, als auch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Hungerkrisen ist verbessert.

Vorgehensweise

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) arbeitet das Programm „Ernährungssicherung und Resilienzstärkung“ aktuell in zehn Ländern in Afrika und Asien: Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Indien, Jemen, Kambodscha, Kenia, Madagaskar, Malawi, Mali, Sambia und Togo. Die Länderpakete Jemen und Kenia wurden 2020 abgeschlossen. Es unterstützt die Strategien der Partnerländer zur Ernährungssicherung, stimmt sich eng mit den jeweiligen Ministerien ab und kooperiert mit nationalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen sowie anderen Gebern. Außerdem knüpft es an bereits bestehende Programme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit an. So werden Kontinuität sowie gemeinsames Vorgehen im Einsatz für Ernährungssicherung gewährleistet und die Ansätze nachhaltig in die lokalen Strukturen eingebunden. Durch die Unterstützung von Regierungen im Rahmen der internationalen Initiative Scaling Up Nutrition (SUN) trägt das Programm direkt zu den globalen Bemühungen um Ernährungssicherung und damit zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen bei.

Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“. Auf einem afrikanischen Markt: Frauen verhandeln über den Kauf und Verkauf von Früchten. (Bild: Klaus Wohlmann) © GIZ

Um den vielfältigen Ursachen von Fehl- und Mangelernährung ganzheitlich zu begegnen, verknüpft das Programm Maßnahmen aus verschiedenen Sektoren, wie etwa Landwirtschaft, Gesundheit, Bildung, soziale Sicherung und WASH (Water, Sanitation, Hygiene). Hauptzielgruppen des Vorhabens sind dabei Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder, die meist besonders stark von Mangelernährung betroffen sind. 

Das Vorhaben klärt Frauen über gesunde, ausgewogene Ernährung auf. Sie lernen, wie sie Nahrung anbauen, lagern und verarbeiten können. Wissen über eine gute hygienische Praxis in den Haushalten und die Versorgung mit sauberem Wasser stärkt die Gesundheit der Menschen – Nährstoffe werden dadurch besser aufgenommen und verwertet.

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