Icon Wiederaufbau, Übergangshilfe, Katastrophenrisikomanagement

Wiederaufbau, Übergangshilfe, Katastrophen­risikomanagement

Jede Krise birgt eine Chance – für einen Wiederaufbau, der nicht nur repariert, sondern auch widerstandsfähig macht. 

Millionen Menschen verlieren durch Konflikte und Katastrophen ihre Lebensgrundlage – mehr als 122 Millionen sind auf der Flucht. In akuten Notlagen brauchen Menschen schnelle Hilfe und die Aussicht, langfristig wieder auf eigenen Beinen zu stehen. 

Hier setzen unsere Projekte an: 

  • Wir helfen beim Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur,
  • stärken lokale Verwaltungen und Gemeinschaften und
  • aktivieren die Selbsthilfekräfte der Menschen. 

Menschen werden widerstandsfähig, wenn sie wieder Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeitsmöglichkeiten haben – und wenn sie ihr Leben selbst gestalten können. In der Übergangshilfe, im Katastrophenrisikomanagement oder beim Wiederaufbau: Wir arbeiten vor Ort, unterstützen besonders bedürftige Menschen und helfen unseren Partnern, künftige Krisen besser zu meistern. 

Wiederaufbau: Grundlagen stärken, Zukunft sichern

Krisen, Konflikte und Katastrophen zerstören mehr als nur Gebäude und Straßen – sie zerstören Vertrauen, Gemeinschaftsgefühl und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Nach einer Krise fehlt oft der Zugang zu grundlegenden Dingen wie sauberem Wasser, Gesundheitsversorgung oder Schulen. Menschen verlieren ihre Existenz, gesellschaftliche Spannungen verschärfen sich. 

Der Wiederaufbau bietet die Chance, nachhaltige und gerechte Strukturen zu schaffen, die künftigen Krisen besser standhalten.

Unser Ansatz: Wiederaufbau als Chance begreifen

Wiederaufbau bedeutet für uns mehr als Reparieren von Schäden. Es ist ein langfristiger Prozess, der in die Zukunft blickt.  

Unsere Ziele: 

  • Strukturen stärken,
  • allen Menschen gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und
  • das Risiko neuer Konflikte verringern.

Wir arbeiten dabei immer mit Blick auf die örtlichen Gegebenheiten, beziehen die Menschen vor Ort ein und denken verschiedene Bereiche zusammen. 

Was wir leisten: Wiederaufbau mit Weitblick 

Wir unterstützen den Wiederaufbau öffentlicher Einrichtungen wie Schulen, Wassersysteme oder Krankenhäuser – immer auf Basis gründlicher Risikoanalysen.

Gleichzeitig schaffen wir wirtschaftliche Perspektiven durch Weiterbildung, Förderung kleiner Unternehmen und umweltfreundliche, faire Arbeitsplätze.

Dabei denken wir auch an die seelischen Wunden: Wir bieten psychosoziale Unterstützung und fördern Friedensprozesse. Besonders in konfliktgeprägten Regionen bringen wir Menschen an einen Tisch und stärken lokale Friedensstifter.

Wiederaufbau ist auch eine Gelegenheit, Risiken zu verringern. Deshalb bauen wir Katastrophenrisikomanagement in unsere Projekte ein – von Frühwarnsystemen über nachhaltige Landnutzung bis zu sozialen Sicherungsnetzen. So kann Wiederaufbau dazu beitragen, Gemeinschaften zu stärken, Ressourcen gerechter zu verteilen und neue Krisen zu verhindern.

Unsere Projekte planen und verwirklichen wir gemeinsam mit den Menschen vor Ort. Das schafft Vertrauen, erfüllt die tatsächlichen Bedürfnisse und macht die Projekte nachhaltig.

Übergangshilfe: Von der Krise zu neuen Perspektiven

Mit der Übergangshilfe bauen wir eine Brücke von akuten Krisen zu neuen Zukunftsperspektiven. Das können menschengemachte Krisen wie Kriege oder Katastrophen in Folge von etwa Dürren oder Erdbeben sein.

Die Übergangshilfe knüpft an die humanitäre Hilfe an, die zunächst die elementaren Grundbedürfnisse deckt. Wir gehen einen Schritt weiter und stärken die Fähigkeiten der Menschen zur Selbsthilfe und die Widerstandskraft lokaler Strukturen.

Um die Lebensgrundlagen von betroffenen Menschen möglichst umfassend zu stabilisieren, arbeiten wir in der Übergangshilfe in verschiedenen Bereichen gleichzeitig. 

Unsere vier Schwerpunkte sind:

  • Ernährung sichern
  • Basisinfrastruktur und -dienstleistungen wiederaufbauen
  • Katastrophenrisiken minimieren
  • Friedliches und inklusives Zusammenleben fördern

Katastrophenrisikomanagement: Besser vorbereitet auf das Unvorhersehbare

Katastrophen kosten Menschenleben, zerstören Existenzen und natürliche Lebensräume. Die Überschwemmungen in Pakistan 2022 und die Erdbeben in Syrien und der Türkei 2023 zeigen: Naturereignisse werden dann zur Katastrophe, wenn sie ungeschützte und besonders verwundbare Gesellschaften treffen.

Besonders hart trifft es Länder mit instabilen Strukturen und anhaltenden Konflikten – gerade dort fehlen meist wirksame Schutzmechanismen gegen Katastrophen Naturgefahren. Die Nachwirkungen solcher Ereignisse prägen Regionen oft über Jahre. Die wirtschaftlichen Schäden haben sich in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. 

In unserer vernetzten Welt wirken sich Katastrophen oft grenzüberschreitend aus. Immer mehr Infrastrukturen entstehen in dicht besiedelten, gefährdeten Gebieten. Katastrophenrisiken werden bei der rasanten Entwicklung urbaner Räume und Wirtschaftszonen jedoch kaum berücksichtigt.

Übergreifender Ansatz für mehr Schutz

Katastrophenrisikomanagement betrifft unterschiedliche Bereiche wie Stadtentwicklung, Infrastrukturplanung, Anpassung an den Klimawandel oder Landwirtschaft.

Deshalb vernetzen wir verschiedene Fachgebiete, um Risiken frühzeitig zu erkennen und dauerhaft zu mindern. Durch die Zusammenarbeit mit BBK, DKKV, THW, DRK, UNDRR und GFDRR bündeln wir Fachwissen und Kräfte für einen wirkungsvollen Schutz gegen Katastrophen gemeinsam mit starken Partnern wie:

  • Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
  • Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge
  • Technisches Hilfswerk
  • Deutsches Rotes Kreuz
  • United Nations Office for Disaster Risk Reduction
  • Global Facility for Disaster Reduction and Recovery

Ein wirksames Katastrophenrisikomanagement braucht klare Zuständigkeiten, verlässliche Systeme und Gesetze. Deshalb verknüpfen wir lokale Gemeinden mit regionalen Netzwerken und nationalen Strukturen. 

So schützen wir Menschen vor Katastrophen:

  • Risiken analysieren: Unsere Fachleute untersuchen, welche Orte gefährdet sind und wer dort lebt und arbeitet. Auf dieser Grundlage entstehen Szenarien, die zeigen, wo genau Handlungsbedarf besteht.
  • Vorsorge treffen: Wir kombinieren bauliche Maßnahmen wie Deiche und Hangbefestigungen mit Aufklärungsarbeit und kluger Landnutzungsplanung. Unsere Partner beraten wir, wie sie die Risiken in ihre Entwicklungspläne einbauen können.
  • Gewappnet sein: Mit der richtigen Ausrüstung, durchdachten Plänen und regelmäßigen Übungen bereiten wir Gemeinden auf Notfälle vor. Moderne Frühwarnsysteme wie Warn-Apps ergänzen bewährte Notfallpläne.
  • Risiken absichern: Nicht alles lässt sich verhindern. Deshalb beraten wir zu Versicherungslösungen und sozialen Sicherungssystemen, damit nach einem Katastrophenfall schnell Geld für den Wiederaufbau bereitsteht.
  • Hilfe leisten: Nach einer Katastrophe helfen wir, das Wichtigste schnell wiederherzustellen. Dabei richten wir uns nach den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen vor Ort.
  • Besser wiederaufbauen: Jede Krise birgt Lernchancen. Beim Wiederaufbau entstehen stabilere Gebäude und bessere Regelwerke. Wir achten darauf, dass neue Strukturen allen dienen – mit barrierefreien Zugängen und Rücksicht auf unterschiedliche Bedürfnisse von Frauen und Männern.
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