Gesundheitsmaßnahmen für Südafrikas Jugend verbessern

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Multisektorale HIV-Prävention (MHIVP)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Südafrika
Politischer Träger: National Department of Health (NDoH)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2020

Ausgangssituation

In Südafrika leben heute 7.900.000 Menschen mit HIV. Allein 2017 verzeichnete das Land 231.000 HIV-Neuinfektionen. Betroffen sind in der Regel junge Erwachsene, vor allem Mädchen. Woche für Woche stecken sich mehr als 1.900 junge Frauen mit dem HI-Virus an. Damit ist Südafrika das Land mit den meisten HIV-positiven Menschen und gleichzeitig das Land mit den meisten Neuinfektionen weltweit. Gerade die junge Bevölkerung leidet zunehmend unter den Folgen dieser Epidemie.

Die südafrikanischen Ministerien für Gesundheit, Grundbildung, Hochschul- und Berufsbildung sowie soziale Entwicklung haben die dringende Notwendigkeit einer sektorübergreifenden Antwort auf die HIV-Epidemie erkannt. Um die Belastung durch die Epidemie zu verringern, haben sie in ihren Ministerien entsprechende Richtlinien herausgegeben, einer sektorübergreifenden integrierten Schulgesundheitspolitik zugestimmt und damit begonnen, die nationale „She Conquers“-Kampagne für Mädchen und junge Frauen zu unterstützen.

Ziel

Die strukturellen und institutionellen Voraussetzungen für die Umsetzung nationaler Strategien zur Verbesserung und Ausweitung umfassenderer HIV-Präventionsmaßnahmen für junge Menschen (10–24 Jahre) in Südafrika sind verbessert.

Vorgehensweise

Die Maßnahmen des Programms sind darauf ausgerichtet, die Leistungsfähigkeit der Partner in der Provinz Eastern Cape im Bereich Gesundheitserziehung zu verbessern. Es umfasst die folgenden Handlungsfelder:

1. Umsetzung der integrierten Schulgesundheitspolitik: Gemeinsam mit den Ministerien für Gesundheit, Bildung und soziale Entwicklung richtet das Programm Arbeitsgruppen ein, deren Aufgabe es ist, die Umsetzung dieser Politik zu koordinieren. Parallel dazu bringen zivilgesellschaftliche Organisationen den Lernenden und Eltern die Inhalte der Politik näher.
2. Fortbildung von Lehrkräften für umfassenden Sexualkundeunterricht: Das Programm unterstützt das Bildungsministerium der Provinz bei der Erstellung eines verbesserten Handbuchs zu umfassendem Sexualkundeunterricht an Grund- und Sekundarschulen. Zu diesem Handbuch wird ein Monitoring-Instrument entwickelt, damit das Ministerium den Effekt der Fortbildung für Lehrkräfte und des Unterrichts für Lernende nachverfolgen kann.
3. Verbesserung der Ausbildung für Lehrkräfte im Fach Lebensorientierung: Das Higher Education and Training Health, Wellness and Development Centre (ehemals HEAIDS) erhält technische Unterstützung bei der Entwicklung und Erstellung von Materialien und Lehrgängen für Lehrkräfte im Fach Lebensorientierung an Fach- und Berufsbildungseinrichtungen. Schwerpunktthemen sind sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte sowie sexuelle und Geschlechterdiversität (LGBTI).
4. Aufbau einer Koordinationsplattform für die „She Conquers“-Kampagne: Das Programm bringt internationale und nationale Partner im Rahmen dieser landesweiten Kampagne für Mädchen und junge Frauen zusammen. Unter der Leitung des Büros des Premierministers koordinieren sie ihre Arbeit in der Provinz Eastern Cape im Geist der Kooperation.

Wirkungen 

Die Zusammenarbeit zwischen den Ministerien für Gesundheit, Bildung und soziale Entwicklung auf nationaler und Provinzebene hat sich dank der technischen Hilfe der nationalen Verbindungsbeamt*innen verbessert. Dies hat zu einer stärkeren Koordination und monatlichen Netzwerktreffen geführt, die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH eng begleitet werden. Aus dem gemeinsamen Bemühen und Wirken multinationaler Partner (Globaler Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria, multisektorales HIV-Präventionsprogramm der GIZ) sind ein innovatives neues Finanzierungsprogramm zur Bereitstellung inländischer Ressourcen in Südafrika für die Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria sowie integrierte Schulgesundheitsdienste in der Provinz Eastern Cape hervorgegangen.

Letzte Aktualisierung: 23.09.2020