Friedensakteur*innen bei der Vergangenheitsarbeit stärken und vernetzen
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Vergangenheit bearbeiten und gewaltfreie Zukunft gestalten: Stärkung gewaltfreier Ansätze der Konflikttransformation für nachhaltigen Frieden in Nepal
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Nepal
Gesamtlaufzeit: 2008 bis 2024
Ausgangssituation
Die Gesellschaft in Nepal ist mit sozialer Ausgrenzung, Armut, Ungerechtigkeit, sowie einem hohen Maß an Gewalt konfrontiert und der Schutz der Menschenrechte ist von staatlicher Seite nicht gewährleistet. Einer der Hintergründe ist der ab 1996 herrschende Bürgerkrieg, ein Konflikt der 10 Jahre dauerte und etwa 10.000 Opfer forderte. Der Aufstand begann mit der maoistischen Bewegung, die vor allem in den ländlichen Gebieten aktiv war. 2001 mobilisierte der nepalesische Staat die Armee, um gegen die Bewegung zu kämpfen.
Das 2006 zwischen den Maoisten und den politischen Parteien unterzeichnete Friedensabkommen umfasst wichtige Maßnahmen für den Übergang zum Frieden. Einige Meilensteine wurden bereits erreicht, doch ist es noch ein langer Weg zur Umsetzung. Zudem ist die seit 2015 gültige Verfassung bei einigen Bevölkerungsgruppen umstritten, da sie ihre Rechte und Interessen nicht ausreichend berücksichtigt sehen.
Ziel
Gruppen von Opfern und Überlebenden arbeiten ihre Vergangenheit auf und nehmen damit ihr Recht auf Wahrheitsfindung, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und Würde in Anspruch. Zudem sind Friedenspotenziale gestärkt.
Vorgehensweise
Das Vorhaben fördert betroffene Menschen darin in ihrem persönlichen Umfeld, öffentlich sowie gegenüber dem Staat Gehör zu finden. Zudem unterstützen die Fachkräfte des Vorhabens Partnerorganisationen dabei, ihre jeweiligen Mandate wahrzunehmen. Der Fokus liegt auf der Teilhabe von Frauen und marginalisierten Gruppen.
Konkret unterstützt das Vorhaben beispielsweise Überlebende und Opfer des Bürgerkriegs dabei, Rechenschaft und Antwort von der Übergangsjustiz zu erhalten. Auch trägt es zur Erinnerungsarbeit bei und fördert den Dialog im Rahmen von konfliktsensiblem Journalismus, Mediation und gewaltfreier Kommunikation.
Darüber hinaus arbeitet das Vorhaben im Bereich des sozial- und konflikttransformativen Theaters.
Ferner geht es darum, psychosoziale Unterstützungssysteme aufzubauen, um Konflikten entgegenzuwirken und Friedenspotenziale zu stärken.
Stand: März 2022