Äthiopiens auf dem Weg zu einer langfristig stabilen Industrialisierung unterstützen
Nachhaltige Industriecluster (S.I.C.) / Umwelt- und Sozialstandards in der Textil- und Bekleidungsindustrie in Äthiopien (eTex II)
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Kofinanzierer
Foreign, Commonwealth and Development Office (FCDO) des Vereinigten Königreichs
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Land
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Gesamtlaufzeit
2021 bis 2024
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Produkte und Fachexpertise
Wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung
Ausgangssituation
Äthiopien hat mehr als 120 Millionen Einwohner*innen, von denen ein großer Teil jung ist. Gleichzeitig lag die Arbeitslosigkeit in den Städten vor der Corona-Pandemie bei über 30 Prozent. Vor diesem Hintergrund setzt die Regierung auf Sektoren wie das verarbeitende Gewerbe, die in großem Umfang Arbeitsplätze schaffen können. Auf die Leichtindustrie, insbesondere die Textil- und Bekleidungsindustrie, entfällt ein großer Teil der Ausfuhren des verarbeitenden Gewerbes. Der Sektor ist nach wie vor arbeitsintensiv und beschäftigt bis zu sechsmal so viele Menschen (in der überwiegenden Mehrheit Frauen) wie andere Sektoren des verarbeitenden Gewerbes.
Obwohl 50 Prozent der gesamten ausländischen Direktinvestitionen in Äthiopien im Jahr 2019 in das verarbeitende Gewerbe flossen, sind Investitionen allein keine Garantie für die langfristige Schaffung von Arbeitsplätzen und Wirtschaftswachstum. Denn neben den schwierigen politischen Rahmenbedingungen fehlen Finanzmittel und sektorspezifische Fachkenntnisse sowie eine strategische Koordinierung zwischen den Akteuren. Hinzu kommt, dass die Compliance-Standards und die Arbeitskultur in der Industrie unzureichend sind. All dies steht einem stabilen Wachstum der Industrie entgegen. Deshalb gilt es, das verarbeitende Gewerbe robuster aufzustellen, damit es auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig ist.
Ziel
Die verarbeitenden Unternehmen aus der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie Äthiopiens schaffen menschenwürdige Arbeitsplätze und sorgen für ein stabileres Wirtschaftswachstum.
Vorgehensweise
Das Projekt fördert eine langfristig stabile Industrialisierung, indem es:
- die Arbeits- und Lebensbedingungen für die überwiegend weibliche Fabrikarbeiterschaft in den ausgewählten Industrieparks verbessert. Dazu leistet das Vorhaben einen Beitrag zur Verhinderung von geschlechtsspezifischer Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz und richtet Plattformen für den sozialen Dialog wie Arbeitnehmercafés und Beschwerdemechanismen ein.
- die Klimasensibilität von Industrieparks durch Förderung eines geeigneten Rechtsrahmen stärkt und Investitionen und technische Unterstützung für den Aufbau von umweltfreundlichen Industrieparks mobilisiert.
- zur Verbesserung der Sozial- und Umweltvorschriften beiträgt: Das Vorhaben schafft die Voraussetzungen dafür, das die Sozial- und Umweltvorschriften eingehalten bzw. vom Staat durchgesetzt werden.
- den Weg in den Markt ebnet: Äthiopische Unternehmen erhalten die Möglichkeit, Industrieunternehmen und Käufer bzw. Modemarken im Ausland zu beliefern.
Stand: Juli 2023