Ausgangssituation
Die Textilbranche von Äthiopien ist gut dafür aufgestellt, auf dem internationalen Exportmarkt für Textilprodukte und Bekleidung fest Fuß zu fassen. Dem Land bietet sich nun die einzigartige Chance, die nachhaltige Entwicklung und das integrative Wachstum dieser Branche umzusetzen. Der Sektor will bis 2020 jährlich Bekleidung im Wert von einer Milliarde USD exportieren und hat das Potenzial, mehr als 350.000 Arbeitsplätze zu schaffen. In den vergangenen fünf bis sechs Jahren wurden in der äthiopischen Textilindustrie 65 internationale Investitionsprojekte registriert. Dieses Wachstum steht in direktem Zusammenhang mit der industriellen Entwicklungsstrategie der Regierung.
Allerdings arbeiten die Fabriken oft nicht sehr effizient. Dies mindert das Produktionsvolumen um 40 bis 45 Prozent. Die verwendeten Prozesse müssen weiterentwickelt und die Arbeiter*innen besser ausgebildet werden. Die Durchlaufzeiten können aufgrund des Rohstoffmangels bis zu 150 Tage betragen. Nur 40 Prozent der benötigten Materialien sind in Äthiopien verfügbar. Die restlichen 60 Prozent müssen importiert werden. Im Vergleich zu anderen Ländern dauern Fertigung und Produktion 45 bis 60 Tage länger. Zu den Herausforderungen gehören auch technologische Einschränkungen, insbesondere bei der digitalen Transaktionsverarbeitung. Gleichzeitig haben die internationalen Einkäufer in den letzten Jahren die Sozial- und Umweltstandards erhöht, da seitens der Kunden die Nachfrage nach fair produzierte Kleidung gestiegen ist. Das Wachstum des Sektors und sein weiterer Aufbau in Äthiopien müssen nachhaltig sein und internationalen Standards und Vorschriften entsprechen.
Ziel
Das Programm bietet äthiopischen Textilunternehmen von Beginn ihres industriellen Wachstums an institutionelle Unterstützung, um die Sozial- und Umweltstandards zu verbessern.