Beschreibung des COMIFAC-Support-Projekts
Titel : Regionale Unterstützung für COMIFAC
Auftraggeber : Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Länder: 10 COMIFAC-Mitgliedstaaten (Burundi, Kamerun, Tschad, Kongo, Zentralafrikanische Republik, Demokratische Republik Kongo, Äquatorialguinea, Gabun, Ruanda, Sao Tome und Principe)
Hauptausführender Agent: Zentralafrikanische Forstkommission (COMIFAC)
Gesamtdauer: Januar 2019 bis Juni 2022
Hintergrundinformationen
Die Wälder des Kongobeckens sind der zweitgrößte Tropenwald der Welt nach dem Amazonasbecken. Ihr immenser Reichtum an Biodiversität stellt eine wichtige Ressource für das Überleben der Bevölkerung dar, darunter eine große Zahl indigener Bevölkerungsgruppen. Als Kohlenstoffsenke ist die Region die globale Klimaregulierung von globaler Bedeutung. Die Zerstörung und Verschlechterung der Waldökosysteme und der Verlust der biologischen Vielfalt erfolgen durch die Umwandlung von Waldflächen in landwirtschaftliche Flächen, nicht nachhaltige Landnutzungspraktiken und unkontrollierten Holzeinschlag, massive Wilderei, industrielle und z.T. unkontrollierte Förderung von Mineralien und Infrastrukturentwicklung. Hohes Bevölkerungswachstum, Armut, Mangel an alternativen Einkommensquellen für die Landbevölkerung, unzureichende Beteiligung der Landbevölkerung an der Schutzgebietsverwaltung und geringer Wert der Nicht-Holzprodukte des Waldes erhöhen den Druck auf die Wälder.
COMIFAC ist die regionale politische Institution, deren Aufgabe es ist, Beratung, Harmonisierung, Koordination und Überwachung aller Fragen im Zusammenhang mit dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Wälder im Kongobecken zu gewährleisten. Obwohl COMIFAC seit ihrer Gründung auf regionaler Ebene Fortschritte gemacht hat und es gelungen ist, sich auf internationaler Ebene als kompetente und handelnde Organisation zu positionieren, kann das COMIFAC-System seine strategischen und operativen Aufgaben noch nicht ausreichend effektiv erfüllen. Dies ist auf die im Hinblick auf die Komplexität der Aufgaben unzureichenden Steuerungs- und Durchführungskapazitäten der Organe und Akteure von COMIFAC zurückzuführen.
Zielsetzung
Das System der zentralafrikanischen Forstkommission erfüllt effektiv seine strategischen und operativen Aufgaben.
Vorgehensweise
Der Projektansatz zeichnet sich aus durch eine Fokussierung auf die beiden technischen Themen Biodiversität und Forstverwaltung sowie die Entwicklung und Umsetzung von praxisorientierten Pilotinitiativen im Feld zur Nutzung vorhandener Erkenntnisse.
Das Projekt ist in den 10 COMIFAC-Mitgliedsländern aktiv. Es arbeitet eng mit dem Exekutivsekretariat der COMIFAC (SEC) auf der Grundlage einer mehrstufigen Umsetzungsstrategie zusammen. Das Projekt arbeitet eng mit bilateralen Projekten der GIZ im Forst- und Umweltbereich in Kamerun und der Demokratischen Republik Kongo zusammen. Es führt Pilotinitiativen zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Wälder (auf lokaler, nationaler und regionaler Ebene) durch, um die Internalisierung der regionalen Leitlinien der COMIFAC zu unterstützen.
Das Projekt unterstützt somit:
- Entwicklung der Organisation des COMIFAC-Systems; die Stärkung der organisatorischen und technischen Fähigkeiten von COMIFAC und die Entwicklung und das Management von Wissen kommt auch den Akteuren in den Mitgliedstaaten zugute.
- Verbesserung der Nutzung von Informationen und der bereits bewährten Verfahren im System, um die Wirksamkeit von Lernen und Wissenstransfer zu erhöhen und sicherzustellen, dass dieses Wissen systematisiert, verarbeitet und in das regionale System integriert und genutzt wird.
- Verbesserung der Beteiligung indigener Völker durch die Anerkennung der Bedeutung der Beteiligung lokaler und indigener Völker für die Erreichung der Ziele der Erhaltung der biologischen Vielfalt und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung durch die nationalen und lokalen Regierungen. Fokus wird auch auf die anschließende Umsetzung von Prozessen zur Organisation einer solchen Beteiligung gelegt.
- Erhöhung des Angebots an modernen und bedarfsorientierten Qualifizierungsformaten mit Kofinanzierung durch die Europäische Union. Ein modernisiertes regionales Ausbildungsangebot ist als Auftrag im Konvergenzplan der COMIFAC festgelegt und leistet einen bedeutenden Beitrag zu dessen Umsetzung. Gleiches gilt für die schrittweise Entwicklung und Harmonisierung der Qualität des Ausbildungsangebots innerhalb des regionalen Netzwerks der Ausbildungsinstitutionen, RIFFEAC.
- Verbesserung der Umsetzung des Nagoya-Protokolls durch die Schaffung eines nationalen ABS-Systems, das die Beteiligung der lokalen Zielgruppe an der Nutzung genetischer Ressourcen fördern und sicherstellen kann.
Ergebnisse
Die 10 COMIFAC-Länder haben das Übereinkommen über die biologische Vielfalt ratifiziert.
Die Integration der regionalen Leitlinien der COMIFAC zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Wälder in nationale Gesetze und Texte hat zur Stärkung und Harmonisierung der nationalen Politik und Gesetzgebung geführt.
Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen stärkte den institutionellen Rahmen von COMIFAC und seiner Partnerinstitutionen: RAPAC "Réseau des Aires Protégées d'Afrique Centrale", RIFFEAC "Réseau des Institutions de Formation Forestière et Environnementale en Afrique Centrale".
Die Umsetzung der Forst- und Umweltpolitik und -gesetzgebung erfolgt in abgestimmter Weise: Die Region entwickelt systematisch gemeinsame Positionspapiere in den COMIFAC-Arbeitsgruppen und Untergruppen sowie in den Netzwerken der Zivilgesellschaft als Auftakt und Beitrag zu internationalen Treffen zum Thema Wald und Umwelt.
Die Forstausbildung wird verbessert: Eine thematische Zuordnung von Themen an Ausbildungseinrichtungen wird aufgebaut. Diese Einrichtungen haben bereits von zahlreichen externen Erfahrungen und Schulungen profitiert, um die Qualität der Lehre zu verbessern. Drei (3) von ihnen haben inzwischen praktische Schulungen zum Thema E-Learning eingerichtet.
Die COMIFAC setzt ihre Bemühungen zur Umsetzung internationaler Abkommen und Konventionen zum Schutz und zu nachhaltigen Nutzung der Wälder sowie zur Gewährleistung der Kohärenz der Forst- und Umweltpolitik fort und führt auf subregionaler Ebene einen ständigen Dialog zwischen allen Beteiligten, um sich mit den Umweltbedrohungen für die Wälder des Kongobeckens auseinanderzusetzen. Darüber hinaus verbessert COMIFAC ihre Sichtbarkeit auf internationaler Ebene, um einen breiteren Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder des Kongobeckens zu fördern.