Ausgangssituation
Im Jahr 2013 hatten 57 Prozent der städtischen Bevölkerung und rund ein Drittel (34 %) der ländlichen Bevölkerung Sambias Zugang zu einer angemessenen Sanitärversorgung. Zur gleichen Zeit hatten 83 % der Städter und jeder zweite Einwohner auf dem Land Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die unzureichende Grundversorgung mit Sanitäreinrichtungen und Trinkwasser beeinträchtig die Gesundheitssituation der Bevölkerung. Kleinkinder sind davon besonders betroffen. Das hohe Potenzial aus den umfangreichen Wasserressourcen wird noch nicht adäquat genutzt. Im Wassersektor steht Sambia so vor der Herausforderung, die Wasser- und Grundversorgung zu verbessern und die Wasserressourcen effizient zu bewirtschaften.
Ziel
Die rechtlichen, organisatorischen und institutionellen Rahmenbedingungen des sambischen Wassersektors sind verbessert und erlauben einen erhöhten Zugang zu sauberem Trinkwasser und angemessener sanitärer Grundversorgung. Das integrierte Wasserressourcenmanagement ist vor dem Hintergrund des Klimawandels nachhaltig verbessert.
Vorgehensweise
Seit vielen Jahren begleitet die GIZ den Reformprozess des Wassersektors. Die GIZ berät die Regierung, wie nationale Programme zur städtischen sowie ländlichen Wasser- und Sanitärversorgung umgesetzt und ein klimagerechtes Wasserressourcenmanagement aufgebaut werden können.
In der ländlichen Wasserversorgung berät ein Provincial Support Team lokale Behörden in der Ostprovinz und die für den Wassersektor verantwortlichen Einheiten des Ministry of Local Government and Housing (MLGH) dabei, den Ausbau der Wasser- und Sanitärversorgung zu planen, umzusetzen und die Dienstleistungen zu überwachen. Die berät das MLGH, den Regulierer (NWASCO), den Devolution Trust Fund (DTF) und ausgewählte Wasserversorger, etwa die Eastern Water and Sewerage Company.
Das Programm unterstützt das Ministry of Mines, Energy and Water Development (MMEWD) dabei, Prinzipien für ein integriertes Wasserressourcenmanagement zu entwickeln, das Wassergesetz umzusetzen und die Behörde für Wasserressourcenmanagement (WARMA) aufzubauen. Die Aktivitäten zielen weiterhin darauf ab, das Wasserressourcen-Monitoring im Hinblick auf die möglichen Auswirkungen des Klimawandels zu verbessern. Akteure des Privatsektors werden beteiligt, damit sich Wassernutzer besser an den Klimawandel anpassen und gemeinsam Wasserrisiken reduzieren können.
Wirkungen
Der Armutsfonds DTF, der von verschiedenen Gebern getragen wird, finanziert und konzipiert Maßnahmen zur Verbreitung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Mithilfe von geeigneten Technologien für einkommensschwache und periurbane Gebiete, beispielsweise durch Wasserkioske, erhielten rund eine Million Menschen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Sanitäre Maßnahmen im Rahmen von vier Abwasserprojekten erreichten 15.600 Menschen. Weitere sechs Abwasserprojekte wurden 2012 gestartet und sollen bis zu 30.000 Menschen erreichen. Die von Deutschland unterstützten Wasserversorger verbesserten ihre Betriebseffizienz und wurden als beste Wasserversorger Sambias ausgezeichnet.
Das Provincial Support Team in der Ostprovinz hat mehr als 2.000 Personen aus Distrikträten und -Fachkomitees zu Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygieneverbesserungen in Bereichen wie Projektmanagement, Monitoring, Steuerung sowie zu Querschnittsthemen wie Gender, HIV/AIDS und Umwelt ausgebildet und angeleitet.
Trotz großer Wasservorkommen besteht ein großer Bedarf, die Wasserressourcen effizienter zu managen, damit diese für die weitere sozioökonomische Entwicklung des Landes produktiv und nachhaltig genutzt werden können. Im April 2011 wurde ein neues Wasserhaushaltsgesetz durch das Parlament verabschiedet. Die darin verankerte reformierte Behörde für Wasserressourcenmanagement sowie verschiedene Wassereinzugsgebietsräte wurden inzwischen aufgebaut.
Verbesserte Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie bessere hygienische Verhältnisse sorgen dafür, dass sich HIV langsamer verbreitet und sich die Zahl der AIDS-Toten reduziert. Das Programm unterstützt den Regulierer (NWASCO) und die Wasserversorger dabei, HIV- und AIDS-Arbeits- und Aufklärungsmaßnahmen durchzuführen. Die GIZ unterstützt das MLGH, eine Strategie zur Gleichstellung der Geschlechter zu entwickeln und umzusetzen. Zudem begleitet die GIZ das MLGH, ebenso wie den DTF, bei einer Gleichstellungspolitik. Hierfür werden Gleichstellungskomitee bei den elf Wasserversorgern aufgebaut und die jeweiligen Kontaktpersonen für diese Aufgaben qualifiziert.