2012.2114.2

Deutsche BACKUP Initiative

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ausgangssituation

HIV, Tuberkulose und Malaria verursachen jährlich mehrere Millionen Todesfälle und sind für eine hohe Krankheitslast in zahlreichen Ländern der Welt verantwortlich. Der 2002 gegründete Globale Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria ist ein internationales Finanzierungsinstrument mit einem jährlichen Gesamtbudget von knapp 4 Milliarden US-Dollar für Zusagen an Programme in über 140 Partnerländern. Prävention und Behandlung der drei Krankheiten stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Durch die Mittel des Globalen Fonds konnten Empfängerländer in den vergangenen Jahren ihre Gesundheitsdienste wesentlich verbessern und ausweiten. Um genehmigungsfähige Projektanträge beim Globalen Fonds einzureichen und Mittel wirkungsvoll zu verwenden, brauchen die Länder spezifisches Know-how, von gutem Finanzmanagement bis zur Umsetzung von Gesundheitsdiensten, die auch vulnerable Bevölkerungsgruppen erreichen.

Ziel

Staatliche und zivilgesellschaftliche Partner sind in der Lage, Mittel des Globalen Fonds erfolgreich zu beantragen und umzusetzen. Maßnahmen zur Kontrolle von HIV, Tuberkulose und Malaria werden dadurch wirksamer und nachhaltiger.

Vorgehensweise

Seit 2002 unterstützt das globale Gesundheitsprogramm Deutsche BACKUP Initiative antragstellende Länder dabei, die Mittel des Globalen Fonds besser und effizienter zu nutzen.

Die Initiative ist vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beauftragt und seit 2013 von der schweizerischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) kofinanziert. Die gemeinsame Finanzierung ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit der Schweiz und Deutschlands im Verwaltungsrat des Globalen Fonds. Beide Länder sind Mitbegründer des Fonds und engagieren sich seit Jahren für eine Reformagenda.

Zur Koordination technischer Unterstützung arbeitet BACKUP mit dem Sekretariat des Globalen Fonds und mit anderen bilateralen Anbietern technischer Unterstützung eng zusammen sowie mit den Vereinten Nationen, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das AIDS-Programm (UNAIDS) und das Entwicklungsprogramm (UNDP).

Flexibilität, Transparenz sowie Nachfrage- und Partnerorientierung zeichnen den Ansatz der Deutschen BACKUP Initiative aus. Sie berät und qualifiziert eine Vielzahl von Partnern, zum Beispiel Netzwerke von Menschen, die mit HIV leben, oder nationale Koordinationsgremien beim Management von Aktivitäten und bei der transparenten Verwaltung von Finanz- und Sachmitteln.

Gendergerechtigkeit, Stärkung bestehender Gesundheitssysteme, Teilhabe der Zivilgesellschaft, Organisations- und Fachberatung (Capacity Development) und seit 2012 auch Risikomanagement sind zentrale Aspekte der Programmarbeit.

Die Leistungen der Deutschen BACKUP Initiative umfassen:

• Prozess- und Fachberatung von Organisationen und Netzwerken durch Entsendung von Fachkräften

• Qualifizierungsmaßnahmen für staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure

• Finanzierungsverträge mit staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen für die Durchführung von Projektarbeit

Einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung leisten die Gesundheitsprogramme und die Länderbüros der GIZ. Sie stehen den Partnern vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung und übernehmen Teile der Antragsprüfung.

Wirkungen

Unterstützt durch BACKUP können nationale Koordinationsgremien (CCM) die Umsetzung der vom Globalen Fonds finanzierten Programme besser überwachen. In der Mongolei, im Sudan, in Marokko und Simbabwe haben die Koordinationsgremien von der Beratung profitiert. Ihre internen Prozesse wurden entsprechend den Anforderungen des Globalen Fonds gestärkt, ebenso wie die Teilhabe zivilgesellschaftlicher Akteure.

Die Zusammenarbeit mit internationalen Nichtregierungsorganisationen, beispielsweise Aidspan und International HIV/AIDS Alliance, trägt zum verbesserten Risikomanagement bei den Mittelempfängern und zur Prävention von Mittelfehlverwendungen bei. Durch Mitgliedsorganisationen des Partners International Planned Parenthood Federation werden darüber hinaus Gesundheitsdienstleistungen für vulnerable Bevölkerungsgruppen bereitgestellt.

Das neue Finanzierungsmodell des Globalen Fonds stellt für Länder mit hoher Krankheitslast und geringer Zahlungsfähigkeit eine vorhersehbare Finanzierung bereit. Frühbewerber wie Myanmar, El Salvador und das regionale Eurasian Harm Reduction Network wurden von BACKUP bei der Antragstellung erfolgreich unterstützt.

In Moldawien half BACKUP einer zivilgesellschaftlichen Organisation, die Unterstützung von TB-Patienten bei der Therapie zu verbessern und das Bewusstsein für die Krankheit in der Öffentlichkeit zu schärfen. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
12110

Kombifinanzierung
  • Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), bis 31.12.2011 (2,19 Mio. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Signifikante Nebenziele:

  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Demokratische und inklusive Regierungsführung
  • Mutter-Kind-Gesundheit

Zuständige Organisationseinheit
G110 Gesundheit, Bildung, Soziales

Vorgänger-Projekt
2009.2196.5

Nachfolger-Projekt
2015.2032.9

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
14.929.813 €

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