Globale Chancen durch KI
Künstliche Intelligenz (KI) verändert Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft rasant. Auch in der internationalen Zusammenarbeit bietet sie enorme Potenziale. Unsere Infografik zeigt, wo diese Potenziale liegen.
KI trägt zur Lösung globaler Herausforderungen bei. Sie macht die Arbeit der GIZ effizienter, kostengünstiger und ermöglicht es, mehr Menschen zu erreichen. Dafür arbeitet die GIZ gemeinsam mit Partnern daran, dass Innovationen inklusiv entwickelt werden und allen Menschen zugutekommen. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Kooperation mit Digitalunternehmen wie SAP und Mozilla, aber auch mit einer Vielzahl von lokalen Start-ups.
Digitale Technologien spielen bei mehr als zwei Drittel der UN-Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) eine entscheidende Rolle. Ob klimaintelligente Landwirtschaft oder digitale Bildung und Gesundheitsvorsorge – sie treiben die menschliche Entwicklung entscheidend voran.
Quelle: UN
Laut Schätzungen des weltweiten Mobilfunkverbands aus dem Jahr 2024 könnte KI die afrikanische Wirtschaft bis 2030 um bis zu 2,9 Billionen US-Dollar wachsen lassen – das entspricht einer Steigerung des jährlichen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um drei Prozent. Die UN-Kommission für Afrika ging 2021 in einer Studie noch von einem möglichen Wachstum um 1,5 Billionen Dollar in diesem Zeitraum aus. So oder so, dieser Wirtschaftsaufschwung wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Kontinents haben, Arbeitsplätze schaffen und dazu beitragen, Millionen Menschen aus der Armut zu befreien.
Der Markt für künstliche Intelligenz wächst dynamisch: Bis 2033 soll sein Anteil im Technologiemarkt von 7 Prozent im Jahr 2023 auf 29 Prozent wachsen. Damit wird sich der Wert dieser Spitzentechnologie in nur zehn Jahren vervierfacht haben – schneller als bei Blockchain oder Elektrofahrzeugen.
Quelle: UNCTAD
Die digitale Lernplattform atingi, die von der GIZ im Auftrag des BMZ betrieben wird, bietet weltweit kostenlose, datenschutzkonforme Lernangebote und schließt wichtige Qualifikationslücken in aufstrebenden Märkten. 1,36 Millionen Lernende sind registriert, es stehen mehr als 550 Kurse zur Verfügung und allein 120.000 Menschen haben Kurse zu künstlicher Intelligenz absolviert.
Quelle: atingi.org
Die Nutzung von KI-Tools unterscheidet sich weltweit deutlich. Das zeigt eine Studie von 2025 in Industrie- und Schwellenländern. Demnach setzen in den meisten Schwellenländern mehr als 70 Prozent der Bevölkerung regelmäßig KI ein – mit Spitzenwerten in Indien und Nigeria (je 92 Prozent). Der Anteil in Industrieländern liegt im Schnitt mit 58 Prozent deutlich niedriger, in Deutschland sind es nur 51 Prozent.
Quelle: KPMG
Sprachlücken schließen und mehr Menschen Zugang zu digitalen Informationen bieten: Die GIZ hat gemeinsam mit Partnern wie der Tech-Stiftung Mozilla, dem Lacuna Fund, Translators without Borders und dem Indian Institute of Science (IISc) KI-Sprachsysteme in afrikanischen und asiatischen Sprachen entwickelt. 600 Millionen Menschen profitieren bereits davon.
Quelle: FAIR Forward
Die Dominanz der englischen Sprache im Netz ist überwältigend: 2023 waren 53 Prozent aller Internetinhalte auf Englisch verfügbar, während afrikanische Sprachen lediglich 0,02 Prozent ausmachten – das entspricht 2.650-mal mehr Content auf Englisch.
Quelle: GSMA
Eine Studie des Oxford Internet Institute zeigt: Nur 17 Länder verfügen über Rechenzentren mit den Grafikprozessoren (GPUs), die für die KI-Entwicklung entscheidend sind – mit Ausnahme Indiens fast ausschließlich Länder im Globalen Norden. China und die USA dominieren mit 49 sogenannten Public-Cloud-Regionen. Die beiden Länder sind damit zu zweit nahezu so stark wie der gesamte Rest der Welt zusammen. Weitere 13 Länder stellen zwar Rechenkapazitäten für den Einsatz, nicht aber für die Entwicklung von KI bereit („Compute South“). Alle übrigen Staaten gelten als „Compute Desert“ – sie sind auf Infrastrukturen in fremden Rechtsräumen angewiesen, was Folgen für ihre digitale Souveränität hat.
Quellen: Oxford-Studie, OECD