Zusammenarbeit macht Indiens Energiewende erfolgreicher
Gemeinsam mit Partnern und durch gezielte Beratung hat die GIZ den Wandel entscheidend vorangebracht. Ein Beispiel: der Aufbau eines besonderen CO₂-Zertifikatehandels – mit klar messbarem Erfolg.
Klima schützen, Armut mindern – bei der Lösung globaler Herausforderungen spielt Indien als bevölkerungsreichtes Land der Erde eine Schlüsselrolle. Der Lebensstandard der 1,43 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner soll steigen. Zugleich möchte Indien weniger Treibhausgasemissionen ausstoßen. Die indische Regierung hat deshalb in den vergangenen Jahren verstärkt auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien gesetzt. Der Anteil an Strom, der aus Kohle hergestellt wird, wird immer geringer.
Die GIZ begleitete diesen Prozess - mit einem Vorhaben im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Projekt sorgte dafür, dass verstärkt Strom aus Wind und Sonne ins indische Stromnetz gespeist wird, ohne dass es zu Stromausfällen kommt. Gleichzeitig trug es dazu bei, dass Energie flächendeckend effizienter genutzt wird.
Indische Variante des CO₂-Zertifikatehandels
Ein Erfolgsfaktor: die enge Zusammenarbeit mit dem indischen Bureau of Energy Efficiency (BEE). Gemeinsam mit der GIZ entwickelt das BEE eine indische Variante des CO2-Zertifikatehandels. Inzwischen werden damit jährlich über 110 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen eingespart - das entspricht fast 20 Prozent des deutschen CO₂-Ausstoßes. Der Zertifikatehandel bietet besonders der Großindustrie in Indien einen Anreiz, neue, energieeffiziente Technologien zu installieren. Damit lassen sich etwa Stahl, Aluminium oder Zement mit deutlich geringerem Energieverbrauch produzieren.
Auch beim zweiten Schwerpunkt des Projekts - erneuerbaren Energien besser ins Netz zu integrieren - arbeitete die GIZ systematisch mit indischen, internationalen und deutschen Partnern zusammen. So investierte in den vergangenen zehn Jahren die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über 1,4 Milliarden Euro. Netzbetreiber bauten damit Stromleitungen und Umspannstationen im Auftrag der indischen Regierung. Heute gelangt Strom aus Wind und Sonne aus abgelegenen Orten besser zu den Menschen. Die GIZ unterstützte diese Entwicklung maßgeblich, indem sie Wissen aufbaute und bei der Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen beriet.
Schafft Vertrauen, Märkte und Partnerschaften – und sie nützt auch Deutschland:
- Sie festigt die weltweite Energiesicherheit
- Sie erschließt Zukunftsmärkte für grüne Technologien
- Sie schafft Perspektiven für Fachkräfte, die auch in Deutschland gebraucht werden.
Mehr zu unserem Leitungsangebot:
Ausbildung von Solar-Fachkräften
Um Solarenergie direkt bei den Verbraucherinnen voranzubringen, schulte die GIZ Männer und Frauen darin, wie man Dachsolarmodule installiert und wartet. Gemeinsam mit Partnerinstitutionen – vor allem im Bundesstaat Gujarat – setzten sie auf Praxisnähe: Junge Leute gingen als Solarbotschafter von Tür zu Tür, erklärten die Vorteile und gaben ihr Wissen weiter. Parallel entstand ein digitales Solarportal, das Informationen bündelte und den Einstieg erleichterte. Das Ergebnis: Innerhalb nur eines Jahres gingen allein in Gujarat 100.000 Photovoltaik-Dachanlagen ans Netz.
Partnerschaften klug und wirksam ausgestalten – das ist der GIZ in diesem Projekt gelungen. Im Evaluierungsbericht 2024 der GIZ ist das Projekt deshalb als sehr erfolgreich bewertet.
Mehr zu den Erfolgsfaktoren, welche Kritikpunkte es gab und wie die GIZ darauf reagiert hat, lesen Sie in unserem Evaluierungsbericht 2024.
Den Evaluierungsbericht 2024 „Energie für Entwicklung“ finden Sie hier.