Biodiversität – unsere Lebensgrundlage
Biodiversität - das heißt konkret die Vielfalt innerhalb der Arten, zwischen den Arten und in den Ökosystemen - ist essenziell für einen gesunden Planeten und das menschliche Wohlergehen..
Aquatische und terrestrische Ökosysteme sind nicht nur Lebensräume für Flora und Fauna. Sie dienen auch der Absicherung gegen zukünftige Umweltrisiken und sind von großer Bedeutung für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel. Intakte Ökosysteme stellen eine Vielzahl von Ökosystemleistungen wie Klimaregulierung, Schutz vor Extremwetterereignissen und sauberes Trinkwasser zur Verfügung; sie sichern die Bodenfruchtbarkeit und schützen vor Erosion. Dennoch nimmt die biologische Vielfalt schneller ab als jemals zuvor; Ökosysteme werden zunehmend degradiert. Haupttreiber sind die Flächenumwandlung durch Landwirtschaft und Entwaldung, Infrastrukturentwicklung, die Übernutzung von Ressourcen, Umweltverschmutzung durch Eintrag giftiger Substanzen und Nährstoffe in Gewässer und Böden, die Verbreitung gebietsfremder invasiver Arten und der Klimawandel. Das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) bildet den verbindlichen internationalen Rechtsrahmen für den Schutz, die nachhaltige Nutzung der Biodiversität und eine gerechte Aufteilung der Vorteile, die sich daraus ergeben. Im Dezember 2022 haben die 196 Vertragsstaaten der CBD den Globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal (Global Biodiversity Framework, GBF) verabschiedet, um bis 2030 den Verlust der Biodiversität aufzuhalten und eine Trendwende hin zur Wiederherstellung der Natur einzuläuten. Neben vier langfristigen Zielen bis 2050, umfasst der GBF auch 23 globale Ziele für dringende Maßnahmen bis 2030t. Wesentliche Ziele sind beispielsweise die Unterschutzstellung von 30 Prozent der globalen Land- und Meeresfläche bis 2030 unter Anerkennung indigener und angestammter, traditioneller Gebiete, die Restaurierung von 30 Prozent der Flächen degradierter Ökosysteme, die Reduzierung von Umweltverschmutzung und die verstärkte Anwendung biodiversitätsfreundlicher Praktiken in Land- und Forstwirtschaft, Aquakultur und Fischerei.
Im Auftrag der Bundesregierung unterstützt die GIZ ihre Partnerländer dabei, ihre Verpflichtungen im Rahmen der CBD in ihrer nationalen Politik, Planung und Praxis umzusetzen.
Leistungen umfassen beispielsweise:
- (Politik-)Beratung und Unterstützung der Partnerländer bei der Überarbeitung und Aktualisierung der Nationalen Biodiversitätsstrategien- und Aktionspläne (National Biodiversity Action Plan, NBSAP)
- Förderung der institutionen- und sektorübergreifenden Zusammenarbeit in Multi-Stakeholder-Partnerschaften, um alle Regierungsebenen einzubeziehen und die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und der Wissenschaft in einem Mehrebenenansatz zu stärken, der sowohl nationale, regionale als auch lokale Belange berücksichtigt
- Kapazitätsentwicklung zur Förderung der Umsetzung nationaler Biodiversitätsziele in spezifischen Themenbereichen wie Schutzgebietsmanagement, Wiederherstellung von Ökosystemen und naturbasierte Lösungen, Gestaltung inklusiver naturpositiver Wertschöpfungs- und Lieferketten sowie Biodiversitätsfinanzierung
- Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit zu den vielfältigen Werten von Biodiversität, um das Thema systematisch in Politik und Gesellschaft zu verankern