Jugendpolitik fördert die Teilhabe und schafft Perspektiven
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Stärkung von Jugendpolitik und -beteiligung in Tunesien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Tunesien
Politischer Träger: Ministère de la Jeunesse et des Sports Tunisien
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022
Ausgangssituation
Die tunesische Jugend hat seit der Revolution in den Jahren 2010 bis 2011 auf eine Verbesserung ihrer Lebenschancen gehofft. Für viele von ihnen haben sich diese Hoffnungen noch nicht erfüllt. Die nationale Jugendpolitik gibt bisher keine zufriedenstellenden Antworten auf die Forderungen nach ökonomischer, sozialer und politischer Teilhabe. Dies ist ein Nährboden für Risikoverhalten von Jugendlichen wie Drogenkonsum, religiöse Radikalisierung und illegale Migration.
Das tunesische Ministerium für Jugend und Sport greift die beschriebene Herausforderung in einer politischen Vision auf und stellt über ein Netzwerk aus rund 350 Jugendzentren zielgruppennahe Angebote bereit.
Durch vorangegangene Vorhaben in Tunesien wurden bereits erste wichtige Grundlagen für die Förderung der Beteiligung Jugendlicher am sozialen, ökonomischen und politischen Geschehen gelegt, auf denen das neue Projekt aufbauen kann.
Ziel
Das Ministerium für Jugend und Sport bringt die Belange von Jugendlichen in die staatliche Jugendpolitikstrategie ein und setzt diese durch dezentrale Strukturen um.
Vorgehensweise
Ein besonderer Fokus des Vorhabens liegt darauf, Jugendzentren als Orte der sozialen Teilhabe und der beruflichen Sensibilisierung zu fördern. Die Jugendzentren erhalten Unterstützung dabei, pädagogische Konzepte und Instrumente für die berufliche Orientierung und die Prävention von Risikoverhalten zu entwickeln. Alle Maßnahmen werden als partizipative Erlebens- und Erfahrungsräume konzipiert, um das Prinzip der Teilhabe erfahrbar zu machen. Die Ergebnisse der Arbeit in den Jugendzentren fließen in die nationale Jugendpolitikstrategie ein.
Eine langfristige Kompetenzentwicklung ermöglicht es unterschiedlichen Akteur*innen die Strategie des Jugendministeriums umzusetzen. Zu den wichtigsten Beteiligten zählen Animateur*innen, Jugendzentrumsdirektor*innen und Jugendinspektor*innen.
Die Jugendzentren beziehen lokale Akteur*innen mit ein, um Jugendlichen ein umfassenderes Angebot zu geben. Junge Frauen und Männer können hierdurch ihre berufliche Zukunft selbst in die Hand nehmen, gleichzeitig jedoch an geeigneten Stellen Unterstützung und Beratung finden.
Um auch die baulichen Voraussetzungen für neue Konzepte der Jugendarbeit zu schaffen, werden die Jugendzentren entsprechend ausgestattet und teilrenoviert. Die Jugendlichen können sich an den Renovierungsarbeiten beteiligen und sich dadurch bereits für Berufe sensibilisieren.