Start-up Namibia: Verbesserung der Rahmenbedingungen für Start-ups
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Digital- und Gründerzentrum Namibia
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Namibia
Politischer Träger: Ministry of Industrialisation and Trade
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022
Ausgangssituation
Die Voraussetzungen für Start-ups und die Entwicklung kleiner Unternehmen sind in Namibia bislang schlecht. Das Land verfügt nur ansatzweise über Förderstrukturen für Start-ups – wenngleich diese Ansätze auch vielversprechend sind. Vor diesem Hintergrund sollen mit dem Projekt Start-up Namibia die Bedingungen für die Gründung und Entwicklung von Start-ups in ausgewählten namibischen Regionen verbessert werden. Start-ups können in Namibia neue Arbeitsplätze schaffen und eine Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Produktivität bewirken. Außerdem können sie durch Innovationsimpulse und eine Stärkung des Wettbewerbs zum Wirtschaftswachstum beitragen.
Ziel
Die Rahmenbedingungen für die Gründung und das Wachstum von Start-ups sind in ausgewählten Regionen Namibias verbessert.
Vorgehensweise
Start-ups können das Wirtschaftswachstum beflügeln, Beschäftigung schaffen und die Produktivität steigern, weil sie vielfach als Innovationstreiber wirken und die Entstehung eines wettbewerbsfähigen Ökosystems fördern. Das Projekt bietet Gründerinnen und Gründern die Möglichkeit, neue Ideen zu verwirklichen, die die Innovationsfähigkeit stärken und zu mehr Wettbewerb führen. Dabei können durch die Digitalisierung von traditionsreichen Branchen neue Chancen entstehen. Insbesondere bietet die Digitalisierung die Möglichkeit, zahlreiche gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme zu lösen und damit die nachhaltige Entwicklung des Landes deutlich voranzubringen.
Start-ups können sich dort entwickeln, wo alle für den Geschäftserfolg notwendigen Ressourcen vorhanden sind; dies führt vielfach in kurzer Zeit zu einer Cluster-Bildung. Zu diesen Ressourcen zählen gute Hochschulen, Inkubatoren, die Förderung durch den öffentlichen und den privaten Sektor sowie die Möglichkeit, komplexe Dienstleistungen wie Rechts-, Wirtschafts- und Unternehmensberatungsleistungen in Anspruch nehmen zu können. In vielen namibischen Regionen sind die Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer bislang jedoch schlecht, so dass neu gegründete Unternehmen das vorhandene Wachstumspotenzial vielfach nicht ausschöpfen können.
Start-up Namibia betreibt ein Digital- und Gründerzentrum namens „Basecamp“, das einen Co-Working-Space, einen Maker-Space, einen Gemeinschaftsbereich und einen kleinen Laden umfasst. Das Gründerzentrum dient als zentrale Anlaufstelle für Start-ups und deckt sämtliche Bedarfe, die Gründerinnen und Gründer in der Planungs-, der Gründungs-, der Aufbau- und der Wachstumsphase ihres Unternehmens haben. Daneben stehen mobile Beratungsteams und Pop-up-Camps in drei namibischen Regionen zur Verfügung. Basecamp ist eine unabhängige Einrichtung und beruht auf einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Betrieben wird das Digital- und Gründerzentrum von einem Auftragnehmer, der im Rahmen einer internationalen Ausschreibung ausgewählt wurde. Der Schwerpunkt des Digitalzentrums von Start-up Namibia liegt auf den Herausforderungen von digitalen Start-ups, der Verbesserung der digitalen Kompetenzen sowie der Entwicklung eines afrikaweit vernetzten technologischen bzw. IT-Ökosystems.
Ferner sorgt das Projekt dafür, dass Start-ups einfacher Finanzdienstleistungen in Anspruch nehmen können, so dass sie investitionsfähiger werden. Die neu gegründeten Unternehmen, die sich im Rahmen der Aufbau- und Wachstumsprogramme von Basecamp und des Digitalzentrums am besten entwickeln, können den „Slingshot Fund“ von Start-up Namibia in Anspruch nehmen und erhalten Zuschüsse von bis zu 5.000 Euro, wenn sie bestimmte Meilensteine erreichen.
Zur Erweiterung des Leistungsspektrums des Digital- und Gründerzentrums wurden Kooperationen mit zahlreichen Partnern eingegangen. Dadurch sollen eine solide Grundlage und ein günstiges Umfeld für Gründerinnen und Gründer in Namibia entstehen.
Das Digitalzentrum unterstützt auch junge IT- und Technologieunternehmen und vermittelt Unternehmen und schutzbedürftigen Gruppen (Mädchen, Frauen, Jugendliche, Menschen mit Behinderungen) digitale Kompetenzen. Darüber hinaus nutzt das Projekt die Möglichkeiten, die sich für eine Zusammenarbeit mit lokalen, regionalen und internationalen Akteuren aus der Privatwirtschaft im Bereich der Digitalisierung und der Digitalwirtschaft bieten.
Wirkungen
- 2020 haben mehr als 430 Kunden (darunter 50 Prozent Frauen) die Leistungen von Basecamp genutzt und an Programmen, Workshops und Bootcamps teilgenommen.
- Bis jetzt haben 10 Start-ups eine Anschubfinanzierung von bis zu 5.000 Euro pro Unternehmen aus dem Slingshot Fund von Start-up Namibia erhalten.
- Im Co-Working-Space von Basecamp stehen insgesamt 20 Co-Working-Plätze zur Verfügung.
- Start-up Namibia hat 16 Kooperationsverträge mit Stakeholdern abgeschlossen, um die Leistungen für Gründerinnen und Gründer zu verbessern, junge Unternehmen in den verschiedenen Regionen des Landes zu erreichen und die finanzielle Tragfähigkeit von Basecamp zu sichern.
- Am 1. Dezember 2020 wurde das Digitalzentrum offiziell eröffnet.
- Im Rahmen der COVID-19 Relief Measures 2020 hat Start-up Namibia mehr als 600 Start-ups mit 15.000 namibischen Dollar pro Unternehmen bezuschusst, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern. 1.600 kleine Unternehmen haben Hygiene-Sets und persönliche Schutzausrüstungen erhalten, um auch während der Pandemie sicher arbeiten zu können.
Stand: April 2021