Reisbauern bekämpfen Klimawandel (THAI Rice NAMA)

Projektkurzbeschreibung

Titel: NAMA (Nationally Appropriate Mitigation Action) im Reisanbau Thailands
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), British Department for Business, Energy & Industrial Strategy (BEIS)
Land: Thailand, insbesondere die Gebiete der sechs Zielprovinzen, in denen Bewässerungsfeldwirtschaft betrieben wird (Chainat, Angthong, Pathum Thani, Singburi, Ayutthaya und Suphanburi sowie nahegelegene Einzugsgebiete)
Politischer Träger: Ministry of Agriculture and Cooperatives, Ministry of Natural Resources and Environment,  Ministry of Finance, Ministry of Commerce, Ministry of Interior
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2023

Thai Rice NAMA1a

Ausgangssituation

Dem Reisanbau kommt in Thailand eine zentrale Bedeutung zu. Rund die Hälfte der Agrarflächen des Landes wird für die Reisproduktion genutzt. Diese verursacht fast 55 Prozent der Treibhausgasemissionen der thailändischen Landwirtschaft, was Thailand zum weltweit viertgrößten Emittenten von durch die Reiswirtschaft entstehenden Treibhausgasen macht. Beim bewässerten Reisanbau führt die Flutung von Reisfeldern zu erheblichen Methan-Emissionen. Dabei handelt es sich um ein Treibhausgas, das ein 28-mal höheres Treibhauspotenzial als Kohlendioxid aufweist. Fehlende Anreize für die Landwirte verhindern den Übergang zu emissionsarmen Verfahren in der Reisproduktion.

Ziel

Thailand trifft effektive Maßnahmen, um die Reiswirtschaft des Landes auf eine emissionsarme Produktion umzustellen.

Thai Rice NAMA2a

Vorgehensweise

Die NAMA im Reisanbau Thailands setzt drei verschiedene Interventionsstrategien ein:

Interventionsstrategie 1 - Emissionsarme Reisproduktionstechnologie: Das Projekt schult Reisbauern in der Verwendung von Minderungstechnologien und bewährten nachhaltigen Verfahren. Die Landwirte werden durch die Einrichtung eines revolvierenden Fonds dazu ermutigt, sich diese Verfahren anzueignen. Mithilfe des Fonds können sie die Anlaufkosten für Minderungsdienstleistungen decken. Der Fonds unterstützt die Bauern, indem er gegenüber Dienstleistern für die Kosten von Minderungsdienstleistungen aufkommt. Die Landwirte zahlen dem Fonds anschließend die Darlehen im Laufe der kommenden drei Ernteperioden zurück.  Auf diese Weise werden durch den Einsatz geeigneter Technologien und eine effektivere Ressourcenbewirtschaftung höhere Einkommen generiert. Die Kosteneinsparungen entstehen u.a. durch einen niedrigeren Wasserverbrauch, den gesunkenen Energiebedarf für das Pumpen von Wasser sowie einen geringeren Bedarf an Düngemitteln, Pestiziden usw. Insgesamt wird der Verkauf von emissionsarmem Erzeugnissen auf dem wachsenden Markt für nachhaltigen Reis erleichtert.

Interventionsstrategie 2 - Dienstleistungen für Minderungstechnologien: Die Geschäftsentwicklung wird durch die Nutzung eines klimafreundlichen nationalen Kreditprogramms für Kapitalinvestitionen unterstützt. Dadurch können Landwirte Minderungstechnologie-Dienstleistungen nutzen, etwa Landlasernivellierung, alternative Benetzungs- und Trocknungsverfahren, standortspezifisches Nährstoffmanagement sowie Stroh- und Stoppelmanagement.

Interventionsstrategie 3 - Politikentwicklung und unterstützende Maßnahmen: Unterstützung bei der Projektdurchführung und Entwicklung eines Modells sowie einer Expansionsstrategie. Darüber hinaus hilft die NAMA bei der Entwicklung eines Standards für nachhaltige Reisanbauverfahren auf der Grundlage der Sustainable Rice Platform (SRP) und integriert das Projekt auf allen Ebenen in den Arbeitsplan und das Budget der thailändischen Regierung.

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