Verkehr, Mobilität und Logistik in Namibia verbessern

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Verkehr, Mobilität und Logistik
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Namibia
Politischer Träger: Ministry of Works and Transport (MWT)
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2021

Cyclist in Nortthern Namibia

Ausgangsituation

Das Verkehrswesen ist für die namibische Wirtschaft von großer Bedeutung, denn es bildet die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung des Landes und bietet Zugang zu Beschäftigung, Märkten und sozialen Dienstleistungen.

Eine der größten Herausforderungen des Verkehrswesens besteht darin, dass in den Ministerien und angegliederten Behörden, in der Privatwirtschaft und im Dienstleistungssektor kompetente Fachkräfte fehlen. Darüber hinaus sind die Kompetenzen auf Seiten der staatlichen Akteure nicht gut genug entwickelt, so dass sie nur eingeschränkt in der Lage sind, effektive Verkehrsstrategien und -konzepte umzusetzen. Infolgedessen ist das Verkehrswesen unterentwickelt.

Seit Anfang 2004 unterstützt die GIZ namibische Institutionen bei der Umsetzung der nationalen Entwicklungspläne des Landes. Im Dezember 2016 wurde unter dem Titel „Verkehr, Mobilität und Logistik“, die dritte Phase des entsprechenden Projekts gestartet.

Ziel

Die von staatlichen Verkehrs-, Mobilitäts- und Logistikdienstleistern angebotenen Leistungen sind qualitativ und quantitativ verbessert.

Public Transport Stop

Vorgehensweise

Das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die namibische Regierung über die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in vier Handlungsfeldern beim Aufbau eines nachhaltigen Verkehrswesens.

Output A: Verkehr, Mobilität und Logistik steuern
Der Schwerpunkt liegt darauf, das namibische Ministry of Works and Transport (MWT) und andere für das Verkehrswesen zuständige Institutionen bei der effizienten Steuerung, Planung, Überwachung und Regulierung des Verkehrswesens zu unterstützen. Die GIZ berät das MWT bei der Gestaltung der Ver-kehrspolitik und der Überwachung der Leistungsfähigkeit von Staatsunternehmen und leistet durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Vermittlung von internationalen Berater*innen Unterstützung bei der Personal- und Organisationsentwicklung.

Output B: Nachhaltige Mobilität
Die Hauptstadt Windhoek wird bei der Modernisierung der Strukturen des vorhandenen Busnetzes unterstützt. Außerdem wird ein umfassendes Netz für den nichtmotorisierten Verkehr entwickelt.

Um Norden des Landes unterstützt die GIZ die Anfertigung einer Machbarkeitsstudie für den Aufbau eines privaten Fernbusnetzes zwischen den wichtigsten Städten. Die örtlichen Behörden erhalten Instrumente und Möglichkeiten, um in Frage kommende Strecken feszulegen und eine bedarfsgerechte Infrastruktur für den nichtmotorisierten Verkehr zu bauen.

Ferner werden die Partner bei der Entwicklung von nachhaltigen Finanzierungsmechanismen und geeigneten rechtlichen Rahmenbedingungen unterstützt.

Output C: Logistikdrehkreuzes für die SADC-Region entwickeln
Namibia möchte bis 2030 zu einem führenden Logistikdrehkreuz in der Region werden. Auf der Grundlage des „Masterplans zur Entwicklung eines internationalen Logistikdrehkreuzes für die SADC-Länder in der Republik Namibia“ unterstützt die GIZ die erfolgreiche Umsetzung des Projekts.

Output D: Bauingenieur*innen ausbilden
Zur Deckung des Bedarfs an gut ausgebildeten Bauingenieur*innen arbeitet die GIZ mit der University of Namibia (UNAM) und der Namibia University of Science and Technology (NUST) an der Konzeption und Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen sowie eines Promotionsprogramms. In diesem Zusammenhang fördert die GIZ die Anschaffung von Ausrüstung für Forschungseinrichtungen und unterstützt die Akkreditierung von Laboren. Das Ziel ist, die Anzahl an gut ausgebildeten Bauingenieur*innen und Dozent*innen zu erhöhen, die Forschungskapazitäten auszubauen und die Leistung der Hochschulen insgesamt zu steigern.
 

Students conducting Laboratory Tests at the University of Namibia (UNAM)

Wirkung

Bis jetzt hat das Projekt die folgenden Wirkungen erzielt: 

  • Entwicklung der neuen namibischen Verkehrspolitik, die anschließend vom Kabinett gebilligt wurde.
  • Das öffentliche Busnetz von Windhoek befördert inzwischen rund 2,5 Millionen Fahrgäste pro Jahr.
  • Das Kabinett hat den Masterplan für nachhaltige Verkehrsnetze in den vier Regionen in der Mitte und im Norden des Landes gebilligt.
  • Veröffentlichung des ersten und des zweiten Berichts zum Stand des Logistikbereichs.
  • Mehr als 500 Studierende des Bauingenieurswesens haben ihr Studium abgeschlossen. Zurzeit sind 140 Studierende im Bachelor-Studiengang Bauingenieurswesen eingeschrieben, davon sind 25 Prozent Frauen.

Stand: März 2021