Schutz der Biodiversität in den ASEAN Mitgliedsstaaten

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Schutz der Biodiversität in den ASEAN Mitgliedsstaaten – ASE-AN Biodiversitätszentrum (ACB)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: 10 ASEAN-Staaten, Sitz auf den Philippinen
Politischer Träger: ASEAN Biodiversitätszentrum
Gesamtlaufzeit: 2015 bis 2019

Philippinen. Zentrale des Zentrums für biologische Vielfalt der ASEAN-Staaten. © GIZ

Ausgangssituation

Der Schutz der Artenvielfalt in den ASEAN-Staaten ist für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region, eine gesunde Umwelt sowie die Ernährungssicherheit wichtig. Momentan geht die Artenvielfalt jedoch in der gesamten Region zurück. Um dieser Herausforderung wirkungsvoll zu begegnen, müssen auf regionaler Ebene Gegenmaßnahmenergriffen werden.

Das ASEAN-Biodiversitätszentrum in Los Baños auf den Philippinen wurde 2005 gegründet. Es koordiniert die verschiedenen Politiken der ASEAN-Staaten und hilft, sie weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sammelt und verwaltet es Informationen und Wissen über die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biodiversität. Das ASEAN-Biodiversitätszentrum unterstützt die Mitgliedsstaaten, die Ziele der UN-Konvention zur Biodiversität zu erfüllen und ist das Sekretariat der ASEAN-Initiative zur Entwicklung der ASEAN-Kulturerbe-Parks.

Das Zentrum verfügt derzeit nicht über die notwendige personelle und finanzielle Ausstattung, um den steigenden Bedarf an Strategien und ihrer Umsetzung an der Schnittstelle zwischen Biodiversität und Nachhaltiger Entwicklung zu decken. Die institutionellen Herausforderungen des Klimawandels und anderer Bedrohungen der Biodiversität und ihres nachhaltigen Schutzes sind umfassend: sie erfordern strategische Allianzen sowie ökonomische und politische Anreize für eine gesellschafts- und entwicklungspolitische Verankerung der Belange der Biodiversität und des Ökosystemschutzes.

In einer ersten Phase der Zusammenarbeit von 2010 bis 2015 hat die GIZ mit dem ASEAN Biodiversitätszentrum regional tragfähige Strategien und Allianzen entwickelt. Sie dienen dazu, die ASEAN Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung der UN-Konvention zum Schutz der Biologischen Vielfalt sowie bei der Weiterentwicklung der Initiative zur Entwicklung der ASEAN-Kulturerbe-Parks zu unterstützen. Die Arbeit des sich an die erste Phase anschließenden Programms baut auf diesen Erfahrungen und Ergebnissen auf. Der Fokus liegt jetzt auf der institutionellen Stärkung des Biodiversitätssektors und auf der Entwicklung und Unterstützung der ASEAN-Initiative zur Entwicklung der ASEAN-Kulturerbe-Parks. In dem Programm arbeiten die GIZ und die KfW Entwicklungsbank gemeinsam.

Aktivitäten des Vorhabens vor Ort werden durch das Consultingunternehmen GFA in Kooperation mit dem ASEAN-Biodiversitätszentrum in den ASEAN-Kulturerbe-Parks in Kambodscha, Laos und Vietnam durchgeführt.

Ziel

Der Schutz der Biodiversität und die nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ökosysteme in der ASEAN-Region tragen zur Verbesserung des Lebensstandards der ländlichen Bevölkerung bei.

Vorgehensweise

Das Programm unterstützt das ASEAN Biodiversitätszentrum bei der Entwicklung seiner Organisationsstruktur. Fortbildungen für Führungskräfte und Mitarbeitende erleichtern es ihnen, die fachlichen, strategischen und Managementaufgaben kompetent wahrzunehmen. Auch mit den Partnern des Biodiversitätszentrums arbeitet das Projektteam eng zusammen und fördert diese – beispielsweise bei der Entwicklung von Schutzgebiets-Pufferzonen im Umfeld von ASEAN Kulturerbeparks. Die Förderung umfasst beispielsweise Zuschüsse und Finanzierungen, Pilotmaßnahmen und die ökonomische Entwicklung der Pufferzonen ausgewählter Kulturerbeparks. Durch die Organisation von Workshops, Fortbildungs- und Dialogveranstaltungen sowie Studien und Publikationen unterstützt das Programm das Biodiversitätszentrum, seinen regionalen und weltweiten Partnern sowie der Öffentlichkeit eine Plattform für Dienstleistungen, Informationen und Strategieentwicklung anzubieten. Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ökosysteme sollen dabei mit Maßnahmen in anderen Sektoren verbunden werden. Die wichtigen gesellschaftlichen und politischen Kräfte in der ASEAN-Region bezieht das Programm dabei nach Möglichkeit mit ein.

Aufgrund seines regionalen Mandats arbeitet das Programm auch mit anderen GIZ-Vorhaben in den ASEAN-Mitgliedsländern zusammen, die einen thematischen Bezug haben. Weltweit arbeitet das Programm mit den Vorhaben „Blue Solutions“ zum Schutz der Meeresgebiete sowie „Unterstützung bei der Umsetzung des regionalen Aktionsplans der Coral Triangle Initiative in den Staaten der Sulu-Sulawesi Seascape“ zusammen.

Wirkungen

Die Unterstützung der Initiative zur Entwicklung der ASEAN-Kulturerbeparks hat zur Ausweisung zehn weiterer Parks beigetragen. 15 Schutzgebiete sind derzeit neu vorgeschlagen.

Mitarbeiter des ASEAN-Biodiversitätszentrums und der nationalen Partnerorganisationen haben durch Austauschprogramme und die Mitarbeit „im Feld“ wertvolle Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Mitgliedsstaaten gesammelt.

Die Erfahrungen im Management und der nachhaltigen ökonomischen Entwicklung der terrestrischen sowie einiger Küsten- und Meeres-Kulturerbe-Parks sind für die Mitgliedsstaaten sehr wertvoll: durch den Erhalt der Biodiversität in diesen Parks können sie die Aichi-Ziele ein Stück weit erfüllen. Die Aichi-Ziele für den weltweiten Artenschutz wurden im Jahr 2010 bei der Verabschiedung des Nagoya-Protokolls zur Umsetzung der Ziele der UN-Konvention zur Biodiversität von 1993 formuliert.

Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Kulturerbeparks in den ASEAN Mitgliedsstaaten wird durch den regionalen institutionellen Kontext des Biodiversitätszentrums vereinfacht. Sie stellt daher eine interessante Option für andere Entwicklungsakteure dar, ebenfalls sichtbare Ergebnisse auf lokaler und nationaler Ebene zu erzielen, die zu regionalen Strategien beitragen.

Im Rahmen der Förderung des internationalen Austausches ist das ASEAN Biodiversitätszentrum dem Zwischenstaatlichen Wissenschaftsrat für Biodiversität und Ökosystem-Dienstleistungen beigetreten und nimmt regelmäßig an dessen Sitzungen teil. Neben der Führungsrolle des Biodiversitätszentrums in der ASEAN Arbeitsgruppe für Naturschutz und Biodiversität nimmt es nun auch an den Sitzungen der ASEAN Arbeitsgruppe Meeres- und Küstenumwelt teil. Seit Beginn der Zusammenarbeit der GIZ mit dem Biodiversitätszentrum im Jahr 2010 haben drei ASEAN Mitgliedsstaaten das Biodiversitätszentrum ratifiziert. Damit liegen neun von zehn Ratifizierungen der Mitgliedstaaten vor.

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