Kleine, grüne Inseln sind von türkisfarbenem Meer umgeben. © GIZ/Raffael Held

Die Reduzierung von Meeresmüll im Indischen Ozean vorantreiben

Circular Economy Solutions Preventing Marine Litter in Ecosystems (CES)

+ Alle Anzeigen
  • Auftraggeber

    Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)

  • Kofinanzierer

    Europäische Union (2024 bis 2026)

  • Land
  • Politische Träger

    Mehrere

  • Gesamtlaufzeit

    2020 bis 2026

  • Produkte und Fachexpertise

    Klima, Umwelt, Management natürlicher Ressourcen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke spricht bei ihrem Besuch in Indien im Juli 2023 mit Einheimischen über Abfallmanagement und die Förderung von Alternativen zu Einwegplastik.© KS Smart Solutions

Ausgangssituation

Indien zählt zu den größten Erzeugern von Plastikmüll weltweit. In den Jahren 2019 und 2020 fielen im Land über 3,5 Millionen Tonnen Plastikmüll an. 2019 hat Indien die landesweite Rahmenregelung für den Umgang mit Plastikmüll eingeführt und dabei besonderes Gewicht auf die Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung für Kunststoffverpackungen gelegt. Bei diesem Politikansatz wird den Herstellern erhebliche Verantwortung für die Behandlung oder Entsorgung von Verbraucherabfällen übertragen.

2022 veröffentlichte die indische Regierung im Rahmen der Plastic Waste Management (Amendment) Rules, 2022 offizielle Richtlinien für die erweiterte Herstellerverantwortung. Am 1. Juli 2022 kündigte die Regierung ein Verbot von Einwegplastik an. Es gilt für Gegenstände wie Plastikstrohhalme und Plastiktüten, die zur einmaligen Verwendung und zum anschließenden Wegwerfen oder Recyceln gedacht sind und damit geringen Nutzwert und hohes Abfallpotenzial haben.

Ziel

Kreislaufwirtschaftskonzepte in Partnerschaft mit öffentlichen und privaten Akteuren haben in ausgewählten Fluss- und Meeresökosystemen erfolgreich Meeresmüll verhindert.

Das Umweltfahrzeug bietet unter dem Motto Verringern/Wiederverwenden/Nachfüllen umweltfreundliche Alternativen für Haushalts- und Körperpflegeprodukte zur Reduzierung des Plastikmülls in Indien.© Sanchi Bags

Vorgehensweise

Das Vorhaben setzt auf innovative Lösungen und wirksame Vorschriften zur Vermeidung von Meeresmüll und dem Austreten von Kunststoffen mit den folgenden drei Schwerpunkten:

  • Bessere Einhaltung der Vorgaben: Das Vorhaben unterstützt das indische Ministry of Environment, Forest and Climate Change (MoEFCC), das Central Pollution Control Board (CPCB) und die State Pollution Control Boards (SPCBs) bei der Einhaltung der Rahmenregelung für die erweiterte Herstellerverantwortung und des Verbots von Einwegplastik. Mit Modellen für Wiederverwendung, Recycling und Neubefüllung im Einklang mit der indischen Bewegung Lifestyle for Environment (LiFE) werden umweltfreundliche Konsummuster gefördert und Plastikverpackungen reduziert.
  • Digitale Nachverfolgung: Im Rahmen des Vorhabens werden nationale Portale zur Nachverfolgung, Überwachung und Berichterstattung über das Austreten von Meeresmüll entwickelt. Zwei Beispiele sind das zentrale Portal zur erweiterten Herstellerverantwortung für Plastikverpackungen und das nationale Dashboard zur Abschaffung von Einwegplastik und wirksamen Umsetzung der Vorschriften für den Umgang mit Plastikmüll.
  • Technologische Lösungen: Das Vorhaben arbeitet in den indischen Bundesstaaten Uttar Pradesh, Tamil Nadu und Kerala mit kommunalen Einrichtungen, Abfallwirtschaftsbehörden, Hersteller- und Recyclying-Unternehmen zusammen, um Lösungen für das Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln von Kunststoffen aufzuzeigen.

Stand: Juli 2024

Frauen einer Selbsthilfegruppe stellen Stofftaschen als Alternative zu Einwegplastik für Verkaufsautomaten in Indien her.

Weitere Informationen