Zusammenarbeit mit der Wirtschaft
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Sektorvorhaben "Zusammenarbeit mit der Wirtschaft "
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global
Politischer Träger: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2020
Ausgangssituation
Im Herbst 2015 haben alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" unterzeichnet. Darin enthalten sind 17 Ziele für eine nachhaltige wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung(„Sustainable Development Goals" – SDGs).
Die SDGs stehen im Mittelpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und geben die Inhalte der Programme und Projekte vor. Um die 17 Ziele zu erfüllen, ist die Entwicklungszusammenarbeit auf die Mittel und das Engagement der deutschen, europäischen, internationalen und lokalen Wirtschaft angewiesen. Nur so wird die Grundlage für ein sozial gerechtes und ökologisch nachhaltiges Wachstum geschaffen, die zu mehr Beschäftigung und weniger Armut beiträgt.
Ziel
Deutsche und europäische Unternehmen sind in der Lage, noch stärker zur Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 beizutragen.
Vorgehensweise
Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet das Vorhaben eng mit der Wirtschaft, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und weiteren Organisationen zusammen. Das Projekt unterteilt sich in fünf thematische Handlungsfelder:
—Die „BMZ-Beratung" unterstützt das BMZ zum Thema „Beiträge von Unternehmen zur Agenda 2030". Dazu beobachten die Berater*innen die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Forschung und Politik. Hieraus werden neue Themen und Methoden für das BMZ entwickelt.
—Die „Produktentwicklung" schafft innovative Ansätze für die Zusammenarbeit mit Unternehmen. Ein Beispiel dafür ist die digitale Plattform leverist.de. Unternehmen werden Geschäftsmöglichkeiten in Entwicklungs- und Schwellenländern aufgezeigt, die zu einer nachhaltigen Entwicklung vor Ort beitragen. Gemeinsam mit Expert*innen der Entwicklungszusammenarbeit können so Kooperationen angestoßen werden.
—Das Themenfeld „Nachhaltige Entwicklung durch Tourismus" hat das Ziel, Tourismus als entwicklungspolitisches Instrument in Deutschland und den BMZ-Partnerländern zu verankern. Umgesetzt wird dies unter anderem durch die Organisation von Veranstaltungen und die fachliche Beratung des BMZ sowie durch Auslandsprojekte der GIZ mit Tourismuskomponente. Außerdem wird durch den Branchendialog „Tourismus für nachhaltige Entwicklung" die Zusammenarbeit mit der Tourismuswirtschaft und das gemeinsame Engagement der Branche zur Erfüllung der SDGs gefördert.
—Die „Strategische Partnerschaft Digitales Afrika (SPDA)" ist ein Netzwerk der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und rund 180 europäischen Unternehmen. Ziel ist die Entwicklung öffentlich-privater Kooperationsprojekte im Themenfeld Digitalisierung in Afrika. Die Partner arbeiten in sechs thematischen Expertengruppen: Bildung, Energie, Gesundheit, Gute Regierungsführung, Landwirtschaft und Mobilität. Angestoßen wurde die SPDA von Günter Nooke, dem Persönlichen Afrikabeauftragten der Bundeskanzlerin im BMZ.
—Das „lab of tomorrow" (lot) fördert Unternehmergeist, um Herausforderungen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu lösen. Das lot begleitet europäische und lokale Unternehmen auf ihrem Innovationsweg − von der ersten Idee bis hin zur Etablierung eines Business-Modells am Markt. Gemeinsam mit lokalen Unternehmen und anderen Stakeholdern werden Geschäftsideen zur Lösung konkreter Entwicklungsprobleme entwickelt. Ein Beispiel dafür ist die Reduzierung von Plastikmüll in Thailand.
Wirkung
Mit dem Projekt „Zusammenarbeit mit der Wirtschaft" werden Perspektiven in Entwicklungs- und Schwellenländern geschaffen. Das Themenfeld „Nachhaltige Entwicklung durch Tourismus" beispielsweise kann Kleinstunternehmen und benachteiligte Bevölkerungsgruppen erreichen, da in dieser Branche oftmals weder ein hohes Startkapital noch spezielle Fachkenntnisse vorhanden sein müssen. Projekte, die im Zuge der SPDA erfolgen, verdeutlichen, dass Zusammenarbeit ein Schlüssel zum Erfolg ist. Künftig können kenianische Apotheken ihre Medikamentenbestände online verwalten und ugandische Kleinbäuerinnen und Kleinbauern über neue Einkaufspreise per Mobiltelefon informiert werden.