Ausgangssituation
Seit der Revolution 2011 ist die Staatsverschuldung Tunesiens stark gestiegen. Neben hohen Staatsausgaben entgehen dem Staat erhebliche Steuereinnahmen – Schätzungen zufolge etwa 20 Prozent des Bruttoinlandprodukts pro Jahr. Strukturelle Defizite in Verwaltung und Rechtsrahmen erschweren einen langfristig stabilen und sozial gerechten Finanzhaushalt. Gleichzeitig fehlt es an einer transparenten Kommunikation, was die öffentliche Akzeptanz des Steuersystems verringert. Unzureichende Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verschärfen die Lage zusätzlich.
Ziel
Die Finanzbehörden in Tunesien steigern ihre Einnahmen und können illegale Finanzströme eindämmen.
Vorgehensweise
Das Vorhaben vernetzt staatliche und nichtstaatliche Institutionen, um das öffentliche Finanzsystem effizienter und transparenter zu machen. Es sensibilisiert Verantwortliche, wirksame Maßnahmen umzusetzen und illegale Finanzströme besser zu erkennen und zu reduzieren.
Dabei arbeitet das Vorhaben in drei Handlungsfeldern:
- Es verbessert die Organisation und Verwaltung im Finanzministerium, um Steuern effektiver und gerechter zu erheben. Die Digitalisierung hilft, steuerliche Risiken leichter zu identifizieren und Verwaltungsabläufe zu optimieren.
- Es fördert den Austausch zwischen Verwaltung und Steuerzahler*innen. Eine enge Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft fördert das Verständnis des Steuersystems und verbessert die Steuermoral.
- Es unterstützt tunesische Institutionen dabei, Finanzkriminalität einzudämmen. Schulungen und Beratung helfen, internationale Standards im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung besser umzusetzen.
Stand: März 2025