Ausgangssituation:
Fast sechs Millionen palästinensische Flüchtlinge sind beim Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East, UNRWA) registriert. Viele leben seit Generationen in Camps in Jordanien, dem Libanon, dem Westjordanland, Gaza und Syrien. Ihre Lebensbedingungen sind geprägt von Krieg, zerstörter Infrastruktur, Armut, hoher Arbeitslosigkeit und eingeschränkten Rechten. Die unklare Zukunft von UNRWA und des Gazastreifens verstärkt existenzielle Unsicherheit der Menschen, die kaum Einfluss auf ihre Lebensumstände oder politische Entscheidungsprozesse haben.
Ziel:
Lokale, nationale und regionale Akteure der Nahostregion können die von
palästinensischen Flüchtlingen benannten Belange gezielter im politischen Kontext bearbeiten. Sie entwickeln wirksame und praxistaugliche Lösungen für die spezifischen Bedürfnisse palästinensischer Flüchtlingsgemeinschaften.
Vorgehensweise:
Das Projekt ist auf drei Handlungsfeldern tätig, um palästinensische Flüchtlinge an Entscheidungsprozessen zu beteiligen:
1. Dialog aufbauen: Gemeinsam mit UNRWA, Gastregierungen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen schafft das Projekt Dialogformate, die palästinensische Flüchtlinge – besonders Jugendliche und Frauen – aktiv einbinden. Dabei entstehen Strategien zur Lösung konkreter Herausforderungen in den Camps.
2. Rollen entwickeln: Das Projekt unterstützt lokale, nationale und regionale Akteur*innen darin, ihre Verantwortung für Anliegen palästinensischer Flüchtlinge wirksam wahrzunehmen. Fach- und Führungskräfte entwickeln im Rahmen gezielter Maßnahmen Kompetenzen und setzen diese in konkrete Schritte zur Weiterentwicklung ihrer Rolle um.
3. Jugend befähigen: Junge Flüchtlinge lernen mit bedarfsgerechten Maßnahmen, eigene Anliegen zu vertreten. Sie erwerben gezielte Fähigkeiten, hilfreiches Wissen und Zugang zu politischer und gesellschaftlicher Teilhabe.