German Green Cooling Initiative (GGCI)
Ausgangssituation
Kühlgeräte wie Kühlschränke oder Klimaanlagen verursachen rund 7 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Etwa ein Drittel davon entsteht durch das Entweichen von Kühlmitteln, zwei Drittel entstehen durch den Energieverbrauch der Geräte.
Durch steigende Temperaturen, zunehmenden Wohlstand, starkes Bevölkerungswachstum und Verstädterung wird die Nutzung von Klimaanlagen und Kühlschränken, insbesondere in den Schwellenländern, weiter zunehmen und den Klimawandel beschleunigen.
Moderne Kühlgeräte haben einen geringen Energieverbrauch und werden mit natürlichen Kühlmitteln betrieben, die keine Auswirkungen auf die Ozonschicht oder das Klima haben. Trotzdem kommen in Schwellenländern meist ineffiziente Geräte mit veralteter Technik zum Einsatz. Diese haben einen hohen Energieverbrauch und werden mit fluorierten Treibhausgasen (F-Gasen) betrieben, wodurch ozon- und klimaschädliche Emissionen entstehen. Fehlende Erfahrung sowie ein Mangel an geschulten Wartungstechnikern, Ersatzteilen und alternativen Kühlmitteln behindern die Verbreitung nachhaltiger Kühltechnik in Schwellenländern. Außerdem fehlen einheitliche Standards für die Bauweise, den Betrieb und die Sicherheitsanforderungen. Bestehende Initiativen im Bereich der nachhaltigen Kühlung in Industrie- und Schwellenländern sind unzureichend vernetzt und haben keinen Zugang zu Förderungsmechanismen. Mit der Einigung auf ein globales Modell zum Technologietransfer auf der 16. Weltklimakonferenz in Cancún besteht nun die Grundlage für den Aufbau eines beschleunigten Transfers und Diffusion innovativer Kältetechnologien zur Emissionsminderung in Entwicklungsländern.
Ziel
Umsetzung der Cancún Beschlüsse im Bereich Kältetechnologie durch Gründung der Green Cooling Initiative. Minderungspotenziale sollen durch Aufbau und Integration von Institutionen und Prozessen realisiert und ein beschleunigter Transfer innovativer Kältetechnologien ermöglicht werden.
Vorgehensweise
Im Rahmen des Projekts wird die Green Cooling Initiative gegründet, ein internationales Forum für politische Entscheidungsträger, Technologieanbieter und -abnehmer, wissenschaftliche Einrichtungen und NGOs (Nichtregierungsorganisationen) im Bereich Kühlung und Klimatisierung (Refrigeration and Air Conditioning, RAC). Der Green Cooling Initiative steht eine eigene Internetplattform zur Verfügung (http://www.green-cooling-initiative.org) und der Austausch findet im Rahmen internationaler Veranstaltungen statt.
Das Vorhaben fördert die Erstellung von Leitlinien zur Förderung und zum Transfer nachhaltiger RAC-Technologien, sogenannte Technology Road Maps. Diese werden durch Handbücher und Workshops verbreitet. In Beispielprojekten in Partnerländern werden die fachlichen Fähigkeiten vor Ort gestärkt und die Anwendbarkeit innovativer Kühltechnologien in Entwicklungsländern demonstriert.
Wirkungen
Der Austausch zwischen Akteuren im Bereich der nachhaltigen Kühlung wurde gestärkt. Das GCI Netzwerk besteht aus Unternehmen, Organisationen und Institutionen, sowie privaten Mitglieder. Der Austausch erfolgt auch in regionalen Netzwerken. Es wurde eine interaktive Internetanwendung entwickelt, mit der sich länderspezifische Emissionsdaten für verschiedene Geräteklassen abfragen lassen. Die Green Cooling Initiative hat bereits Best-Practice-Projekte zur Technologiekooperation in den Ländern Kenia, Ghana, und Sri Lanka initiiert. Erste Technology Road Maps sind fertiggestellt und öffentlich zugänglich.
Durch den Bezug der Green Cooling Initiative zum Climate Technology Centre and Network (CTCN) des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ist es gelungen, in internationalen Klimaverhandlungen die Bedeutung von nachhaltiger Kühltechnik und des Einsatzes natürlicher Kühlmittel hervorzuheben. Zudem haben internationalen Standardorganisationen, wie IEC (International Electronical Comission) natürliche Kältemittel im Klimabereich berücksichtigt und in ihre Standards integriert.