Ausgangssituation
Die berufliche Aus- und Weiterbildung in Namibia ist angebotsorientiert: der Bedarf der Wirtschaft an hochwertigeren Aus- und Weiterbildungen und einer Reform der bestehenden Qualifikationsmöglichkeiten findet dabei keine ausreichende Beachtung. Berufsbildende Einrichtungen können nur bedingt auf die Bedarfe des Arbeitsmarktes eingehen und im Jahr nur ein Drittel der Bewerber*innen aufnehmen.
Vor allem Jugendliche aus marginalisierten ländlichen Gemeinschaften, die keine weiterführende Schule besucht haben, sind beim Zugang zu hochwertiger Berufsbildung benachteiligt. Das liegt an fehlenden Datenerhebungen und ungenügenden Informationen, einem Mangel an Unterkünften und Beförderungsmöglichkeiten sowie den hohen Aus- und Weiterbildungskosten.
Eine Verbesserung des Systems für die berufliche Aus- und Weiterbildung ist in Namibia eine der wichtigsten Entwicklungsstrategien, durch die die Jungendarbeitslosigkeit reduziert werden soll. Das Thema wird explizit in den Entwicklungszielen des Landes benannt. Im März 2021 hat die Regierung geänderte Ziele in der Bildungspolitik und einen entsprechenden Umsetzungsplan verabschiedet. Hervorgehoben wird darin, dass eine höhere Qualität und ein stark ausgeweitetes Angebot nur erreicht werden können, wenn Staat, zivilgesellschaftliche Akteure und Privatwirtschaft gemeinsam darauf hinwirken.