Ausgangssituation
Moldau kann nur ein Viertel seines Energiebedarfs mit eigenen Ressourcen decken und ist auf Gas- und Ölimporte aus dem Ausland angewiesen. Die Energiekrise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine hat deshalb in Moldau besonders negative Folgen für Bevölkerung und Wirtschaft: 60 Prozent der Bevölkerung leidet aktuell aufgrund der hohen Strom- und Gaskosten unter energiebedingter Armut. Energieprodukte sind teilweise um mehr als 200 Prozent teurer geworden, was auch Handel und Industrie belastet.
Eine geringe Diversifizierung in der Energieversorgung fördert diese negativen Auswirkungen: über 90 Prozent der (zentralen) Strom- und Wärmeerzeugung basiert auf Erdgas. Erneuerbare Energien machen zwar 26 Prozent an der Gesamtenergieversorgung aus, die Zahl bezieht sich jedoch hauptsächlich auf die Nutzung von Brennholz in Wohnhäusern. Als Beitrittskandidat zur EU ist Moldau zudem verpflichtet, umfangreiche Reformen im Energiesektor in sehr kurzer Zeit umzusetzen.