2012.9753.0

Die afrikanische Water Stewardship Initiative - Förderung von gemeinsamen Maßnahmen f. klimabeständiges Wassermanagement

Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Entwicklung
Dauer
Partner
Partnerorganisationen der deutschen politischen Stiftungen und kirchlichen Hilfswerke vor Ort

Ausgangssituation

Durch zunehmendes Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum übersteigt der Wasserbedarf in vielen Ländern immer häufiger die nachhaltig verfügbare Menge. Dadurch nimmt die weltweite Nachfrage nach Wasser, unverzichtbare Ressource in allen wirtschaftlichen Prozessen, rasant zu. Die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen diese Situation.

Das International Water Stewardship Programme (IWaSP) setzt sich mit diesen Herausforderungen auseinander. IWaSP ist ein länderübergreifendes Multi-Geber-Programm der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit (2013–2019). Die GIZ setzt IWaSP als eine der Initiativen der Bonn2011 Nexus Konferenz im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) um. Das Vorhaben wird vom britischen Department for international Development (DFID) kofinanziert.

Ziel

Die Anpassungsfähigkeit der Wassernutzer an die Auswirkungen des Klimawandels ist durch die Beteiligung des Privatsektors an der Reduzierung gemeinsamer Wasserrisiken erhöht.

Vorgehensweise

„Water Stewardship" beruht auf der Erkenntnis, dass alle Wassernutzer eine tragende Rolle bei der nachhaltigen Wasserressourcennutzung spielen und dass ein einzelner Akteur die komplexen Herausforderungen nicht bewältigen kann.

In Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden, Unternehmen und Zivilgesellschaft identifiziert das International Water Stewardship Programme (IWaSP) Maßnahmen zur Reduktion gemeinsamer Wasserrisiken. Sie initiiert und etabliert dafür Partnerschaften und koordiniert sie mit Unterstützung der bilateralen und regionalen Wasserprogramme der GIZ. Ein Team in der GIZ-Zentrale koordiniert den Gesamtansatz, übernimmt das Monitoring und die Geberkoordination.

IWaSP hat fünf Komponenten:

1.Verbesserung und Institutionalisierung der Zusammenarbeit zwischen Staat, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft

2.Identifizierung, Entwicklung und Umsetzung von Partnerschaften zur Minderung von Wasserrisiken

3.Beteiligung der Privatwirtschaft an Finanzierung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen

4.Integration von Lernerfahrungen aus spezifischen Maßnahmen in nationale Strategien und Politiken

5.Advocacy sowie regionale und internationale Verbreitung von Lernerfahrungen aus den Maßnahmen

Die Deutsche Entwicklungszusammenarbeit bringt Water Stewardship weltweit als effizienten Ansatz zur Verminderung von Wasserrisiken ein.

Wirkungen

Kenia. IWaSP unterstützt die Renaturierung und den Schutz des Naivasha-Sees durch eine Partnerschaft von Regierung, Privatsektor und Zivilgesellschaft. Das Wasserressourcenmanagement wird verbessert, Wasserqualität und -verfügbarkeit werden gesteigert und Konfliktpotenziale gemindert.

Ein runder Tisch, „Nairobi Water Roundtable", mit den größten privaten Wassernutzern ermittelt mögliche Maßnahmen zum verbesserten Wasserressourcenschutz und effizienteren Wasser-Risikomanagement der Hauptstadtregion Nairobi. Partner wie Diageo, BASF, Coca-Cola, IUCN, Tetrapak und WWF nehmen bereits am Nairobi Water Roundtable teil.

Sambia. Die Itawa-Quelle soll durch Aktivitäten und Maßnahmen einer Partnerschaft geschützt werden. Ziel ist die ökonomische, soziale und ökologisch nachhaltige Nutzung der Quelle. Akteure der Zivilgesellschaft sowie Zambian Breweries, die größte Brauerei des Landes, und öffentliche Behörden wie das Ministerium für Land und die Stadtverwaltung beteiligen sich.

Südafrika. Als Koordinationsplattform zwischen der Privatwirtschaft und der Regierung wurde das Strategic Water Partners Network (SWPN) gegründet. IWaSP unterstützt SWPN dabei, Maßnahmen zur Reduzierung der größten Wasserrisiken voranzutreiben und zukünftiger Wasserknappheit vorzubeugen. Mittlerweile sind über 25 südafrikanische und multinationale Unternehmen mit Sitz in Südafrika, Regierungsinstitutionen und Nichtregierungsorgansationen an dem Netzwerk beteiligt, unter anderem Coca-Cola, AngloAmerican, Nestlé, SABMiller, WWF, WRG und das Ministerium für Wasser.

Tansania. In einer Partnerschaft wird das Ökosystem des Mlalakua Flusses verbessert. Beteiligt sind hier unter anderem Coca-Cola, lokale Privatunternehmen (Nabaki Africa), die nationale Umweltbehörde (National Environment Management Council) sowie die lokale Nichtregierungsorganisation Nipe Fagio. Ziel ist es, den Mlalakua Fluss zu renaturieren und Verschmutzung zukünftig nachhaltig zu verhindern.

Uganda. In Zusammenarbeit mit Coca-Cola und dem Wasserministerium wird im Einzugsgebiet des Rwizi Flusses effizientes Wasserressourcenmanagement unterstützt.

In Kampala wurde in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ein Abwasserdialog mit Privatfirmen ins Leben gerufen. In Zukunft sollen Kooperationsmöglichkeiten untersucht werden. unter anderem im Bereich Öl, Gas und Wasserkraft. 
Weitere Projektinformationen

CRS-Schlüssel
14015

Kombifinanzierung
  • DFID (bis 30.08.2020) - Neu: FCDO (23,12 Mio. €)
  • Global Environment and Technology Foundation (GETF) (215,86 Tsd. €)
  • Kinyara Sugar Limited (203 Tsd. €)
  • Dutch Sustainable Trade Initiative (IDH), Utrecht (200,25 Tsd. €)
Entwicklungspolitische Kennungen

Hauptziel:

  • Anpassung an den Klimawandel

Signifikantes Nebenziel:

  • Demokratische und inklusive Regierungsführung

Zuständige Organisationseinheit
1720 Grüne Transformation in Afrika

Nachfolger-Projekt
2017.2091.1

Auftragsvolumen (aktuelles Projekt)
29.735.696 €

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