Bedarfsgerechter Zugang zu Energie

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Energie ist Motor für Entwicklung und eine lebenswerte Zukunft.

Wir benötigen Energie für die Zubereitung von Nahrung, die Aufbereitung von Trinkwasser, das Kühlen und Heizen, industrielle und handwerkliche Produktionsprozesse, Bildung und für vieles mehr. Ohne nachhaltige und bedarfsgerechte Energieversorgung ist Entwicklung nicht möglich.

675 Millionen Menschen hatten im Jahr 2021 keinen Zugang zu Strom, 80 % davon leben in Afrika südlich der Sahara. In vielen ländlichen Gebieten ist aufgrund geografischer Gegebenheiten, dünner Besiedelung oder gravierender Armut auch langfristig keine Versorgung durch nationale Stromnetze möglich. Aber selbst dort, wo es bereits Stromnetze gibt, können sich viele Familien den Anschluss nicht leisten oder ist die Stromversorgung unzuverlässig. Schätzungsweise 75 Millionen Menschen sind trotz Zugangs zu Strom nicht in der Lage, für den Bezug von Strom zu bezahlen. Ohne zusätzliche Anstrengungen, wird es im Jahr 2030 immer noch rund 660 Millionen Menschen ohne Zugang zu einer zuverlässigen Stromversorgung geben.

2,3 Milliarden Menschen kochten und heizten im Jahr 2021 mit Energie aus Biomasse (Holz, Holzkohle, Dung oder Agrarabfälle). Das Kochen an offenen Feuerstellen führt, vor allem in geschlossenen Räumen, zu einer extremen Rauchbelastung. Besonders Frauen und Kinder leiden deshalb an Atemwegserkrankungen. Jedes Jahr sterben mehr als 1,5 Millionen Menschen an deren Folgen. Darüber hinaus kommt es durch das Abholzen von Wäldern zu Erosion und Desertifikation ganzer Regionen.

Die GIZ unterstützt seit 40 Jahren die Verbreitung von angepassten, bedarfsgerechten Lösungen zur dezentralen Energieversorgung. Dabei unterstützt die GIZ die Produktion und Vermarktung von effizienten Kochherden, ebenso wie den Umstieg auf elektrische Kochtechnologien. Auch der Aufbau nachhaltiger Vertriebsstrukturen von dezentralen Solaranlagen wird gefördert, ebenso wie dezentrale, Inselnetzlösungen auf Basis von Solar- oder Wasserkraft. Die GIZ berät öffentliche Partner wie Energieministerien und Elektrifizierungsbehörden zu regulatorischen Fragen. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit Banken und Finanzierungsinstitutionen zusammen. In Zusammenarbeit mit Universitäten sowie Aus- und Weiterbildungsinstituten sichern wir die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Fachkräften im Arbeitsmarkt unserer Partnerländer. Über die Einbindung zivilgesellschaftlicher Organisationen oder Interessengruppen garantieren wir gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation aller Interessen. Nicht zuletzt durch den Schulterschluss mit internationalen Gebern, Initiativen und Verbänden können wir wirksame Ansätze skalieren und uns gemeinsam für eine Beschleunigung der Energiezugangsraten einsetzen - mit Blick auf das nachhaltige Entwicklungsziel, dass im Jahr 2030 alle Menschen Zugang zu bedarfsgerechter Energieversorgung haben.