Soziale Sicherung

© GIZ/Markus Kirchgessner

Soziale Sicherheit ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen Wege aus der Armut finden und Entwicklung inklusiv und nachhaltig gestaltet werden kann.

 
Entwicklungs- und Schwellenländer investieren zunehmend in die soziale Absicherung der Bevölkerung. Hunger und Armut wollen sie auf diese Weise bekämpfen und soziale Ungleichheit reduzieren. Darüber hinaus trägt soziale Sicherung zu einer gerechten wirtschaftlichen Entwicklung bei.

Die Weltbank schätzt, dass weltweit rund 767 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze leben. Viele von ihnen haben keinen Zugang zu einer angemessenen sozialen Absicherung. Sie sind einem Einkommensausfall durch Krankheit, Alter, Behinderung oder schlechten Ernten schutzlos ausgeliefert. Aber auch über der Armutsgrenze, beispielsweise in der informellen Wirtschaft, bieten sich vielen bei fehlender Absicherung nur eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten, denn sie müssen Ersparnisse liquide vorhalten und können nur begrenzt Investitionen für Ihren Lebensunterhalt tätigen.

In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen wird soziale Sicherung explizit in fünf der 17 Ziele genannt. Darüber hinaus werden Maßnahmen der sozialen Sicherung dem Prinzip der Agenda „niemanden zurücklassen“ gerecht.

International herrscht Einigkeit darüber, dass Menschen ein gewisses Existenzminimum garantiert sein muss, damit sie an wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung teilhaben können. Soziale Grundsicherungsprogramme zielen explizit darauf ab, dieses Minimum an Existenzsicherung für die arme Bevölkerung bereitzustellen. Vor allem wollen sie dafür sorgen, dass Armut nicht automatisch an die nächste Generation weitergegeben wird.

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, engagiert sich die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in den Partnerländern für den Ausbau von Systemen der sozialen Sicherung:

  • Sie fördert die (Weiter-)Entwicklung solidarischer Finanzierungssysteme für eine gute Gesundheitsversorgung und den Ausbau von Grundsicherungs- und öffentlichen Beschäftigungsprogrammen.
  • Sie unterstützt die Institutionen der Partnerländer dabei, effiziente Verfahren für die Verwaltung und Leistungserbringung zu entwickeln.
  • Sie engagiert sich für die Ausbildung des Personals in den Partnerinstitutionen auf allen Ebenen des Systems – von Verwaltungsfachkräften bis zu den Sozialarbeitern/innen.
  • Sie fördert den Einsatz digitaler Technologien – von der Identifizierung der Zielgruppen der Programme bis zur Auszahlung der Transferleistungen.
  • Sie setzt sich dafür ein, dass verschiedene Programme zu einer kohärenten, ressortübergreifenden Sozialpolitik für alle Bürgerinnen und Bürger zusammengeführt werden.