Waldpolitik-Fazilität
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Deutsch-chinesische Klimapartnerschaft, Phase III
Auftraggeber: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Land: Volksrepublik China
Politischer Träger: Nationale Forst- und Grünlandverwaltung Chinas (NFGA)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2023
Ausgangssituation
China führt seit über 30 Jahren das ehrgeizigste Wiederaufforstungsprogramm der Welt durch und investiert massiv in die umweltfreundliche Sanierung der Wälder und die nachhaltige Waldbewirtschaftung. Chinas Waldfläche ist von 1990 bis 2015 um 55 Millionen Hektar gewachsen; gleichzeitig hat die chinesische Regierung die heimische Forstwirtschaft allein im Jahr 2017 mit 28 Milliarden Euro subventioniert. Derzeit erstrecken sich Chinas Wälder über eine Fläche von 220 Millionen Hektar, im Vergleich zu 182 Millionen Hektar in der EU. Weitere 100 Millionen Hektar sollen in den nächsten drei Jahrzehnten aufgeforstet werden. Es wird erwartet, dass China durch diese Bemühungen im Laufe der Zeit zu einem Nettoexporteur von forstwirtschaftlichen Erzeugnissen wird.
Trotz dieser Erfolge sind Chinas Waldgebiete nach wie vor stark geschädigt, was dazu führt, das die jährlichen Erträge pro Hektar nur etwa ein Zwanzigstel derjenigen von deutschen Wäldern betragen. Daher ist China weiterhin stark von Holzimporten abhängig, um seine verarbeitende Industrie zu versorgen, die sowohl den heimischen als auch den internationalen Markt mit Holzprodukten beliefert. Während die inländische Holzproduktion stabil bei 80 Millionen Kubikmetern pro Jahr liegt, erreichte die Nachfrage im Jahr 2017 fast 570 Millionen Kubikmeter, was etwa 15 Prozent der weltweiten Holzproduktion entspricht. Es wird erwartet, dass die Nachfrage in China in den kommenden Jahren weiter steigen wird, wodurch der Druck auf Holzexporteure in der ganzen Welt zunehmen wird. Dies kann zu einer nicht nachhaltigen Bewirtschaftung von Wäldern führen, insbesondere in tropischen Ländern, in denen es weder eine leistungsfähige Forstverwaltung noch eine ausreichende Rechtsdurchsetzung gibt.
Zur Lösung dieser Probleme entwickelt die chinesische Regierung einen politischen Rahmen, der auf die Sanierung der heimischen Wälder und die Begrenzung der Holzimporte auf legal und nachhaltig geschlagenes Holz abzielt. Die Waldpolitik-Fazilität unterstützt die chinesische Regierung bei der Vorbereitung und Umsetzung ihrer überarbeiteten Waldpolitik mit dem Ziel, die Wälder nach ökologischen Kriterien zu sanieren und den Bestand pro Hektar zu erhöhen. Gleichzeitig sollen die Wälder in größerem Umfang als nachhaltige Kohlenstoffsenken genutzt und der Schutz der Biodiversität gefördert werden.
Ziel
Die überarbeitete chinesische Waldpolitik führt zu nachhaltiger bewirtschafteten Wäldern.
Vorgehensweise
Das Projekt unterstützt den laufenden waldpolitischen Dialog zwischen der chinesischen und der deutschen Regierung und ihren jeweiligen Behörden. Dabei fördert das Vorhaben sowohl auf Provinz- als auch auf nationaler Ebene die laufende Überarbeitung der chinesischen Waldpolitik durch die chinesischen Forstbehörden. Diese zielt darauf ab, die Waldbewirtschaftung zu verbessern und den legalen Holzhandel zu stärken. Das Vorhaben formuliert konkrete politische Empfehlungen, die auf langjährigen deutschen Erfahrungen in der Forstwirtschaft beruhen, an die in China herrschenden Gegebenheiten angepasst sind und die spezifischen Bedürfnisse des Landes berücksichtigen. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines Netzwerks von Pilotstandorten der chinesischen Regierung und international unterstützten Forstprojekten, die eine Formulierung von konsolidierten politischen Empfehlungen ermöglichen. Dies wird voraussichtlich dazu führen, dass die Maßnahmen verstärkt in die Vorschriften und Richtlinien für die Waldbewirtschaftung übernommen werden.
Wirkungen
Bislang wurden unter anderem folgende Wirkungen erzielt:
- Der waldpolitische Dialog zwischen der chinesischen und der deutschen Regierung wurde wieder aufgenommen und verstärkt.
- Auf der staatlichen Zhong Cun Forest Farm in der Provinz Shanxi wurde ein forstwirtschaftliches Demonstrationsprojekt initiiert. Das Projekt hat die Aufgabe, Richtlinien für eine zeitgemäße Forstwirtschaftsplanung zu erarbeiten, die anschließend in die entsprechenden Strategien der Provinz Shanxi übernommen werden sollen.
- Das Projekt arbeitet am Aufbau eines strategischen Netzwerks für Pilotstandorte und -projekte, um die chinesische Forstverwaltung bei der Überarbeitung ihrer Stratege im Hinblick auf eine optimierte Waldbewirtschaftung besser zu unterstützen.
- Schließlich werden die Stakeholder aus der internationalen Industrie sowie die staatlichen Akteure dabei unterstützt, den legalen und nachhaltigen Holzhandel zwischen Afrika und China auszuweiten.