Kolumbiens Klimabeiträge erfolgreich umsetzen
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: NDC Unterstützung Kolumbien
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Kolumbien
Politischer Träger: Kolumbianisches Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2023
Ausgangssituation
Expert*innen rechnen damit, dass Anzahl und Intensität von extremen Wetterereignissen in den kommenden Jahren steigen. In Kolumbien macht sich das unter anderem durch schwere Regenfälle, Hitzewellen und anhaltende Dürren bemerkbar. So hat das Land in seinen nationalen Klimabeiträgen (Nationally determined contributions, NDCs) festgelegt, mindestens 20 Prozent seines Ausstoßes von Treibhausgasen bis 2030 einzusparen, mit internationaler Unterstützung sogar 30 Prozent.
Vor allem für Bereiche wie die Landwirtschaft, einer der bedeutenden Wirtschaftszweige, sind die klimatischen Veränderungen zunehmend eine Herausforderung. So steigen zum Beispiel Bewässerungskosten während landwirtschaftliche Erträge sinken. Daher zielt Kolumbiens Klimapolitik auch darauf ab, die Bevölkerung und die Wirtschaft zu unterstützen, mit den Folgen der Klimaveränderungen zurecht zu kommen. In der Landwirtschaft könnten beispielsweise effizientere Bewässerungstechniken, Versicherungen oder hitzeresistentes Saatgut zu einer besseren Anpassung beitragen. Sie ist Grundvoraussetzung für eine langfristig erfolgreiche Entwicklung des Landes.
Die kolumbianische Regierung steht insgesamt vor der Herausforderung, seine NDCs fristgerecht umzusetzen. Sie hat eine nationale Koordinierungsplattform für den Klimawandel (SISCLIMA) eingerichtet. SISCLIMA ist der institutionelle Rahmen, in dem verschiedene öffentliche und private Akteure auf national und lokal zu den NDCs beitragen können. Die Plattform wird durch das Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung sowie auch durch die nationale Planungsbehörde gesteuert.
Ziel
Das kolumbianische Umweltministerium koordiniert die Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen mit relevanten öffentlichen und privaten Akteuren effizient und effektiv.
Vorgehensweise
Das Vorhaben unterstützt die kolumbianische Regierung in der Koordinierung der Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz und Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels. Dazu priorisiert es landwirtschaftliche Lieferketten. Für die Projektpartner sind dabei vor allem jene Bereiche der Landwirtschaft von Interesse, die den ländlichen Raum mit dem städtischen verbinden. Kriterien für deren Auswahl sind eine mögliche Minderung der Treibhausausstöße, eine besondere Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel, die Anzahl der betroffenen Menschen sowie die Bedeutung für die kolumbianische Wirtschaft.
Weiterhin unterstützt das Projekt dann bei der pilothaften Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an die Auswirkungen des Klimawandels beziehungsweise bei der Einsparung von Treibhausgasen in den ausgewählten Lieferketten.
Um klimatische Veränderungen in Kolumbien besser zu erfassen, stärkt das Vorhaben das nationale Klima-Monitoringsystem. Die Erfahrungen der Pilotmaßnahmen sollen darin einfließen. Weiterhin ist vorgesehen, die Anforderungen der Klimaverhandlungen sowie weitere übergeordnete Indikatoren mit aufzunehmen.
Zuletzt werden relevante Institutionen im Bereich Klima gefördert. So erhält SISCLIMA Unterstützung, um die Effizienz der Umsetzung der NDCs zu steigern. Die gewonnenen Erfahrungen können auf zusätzliche Bereiche und Regionen angewendet werden. Das Vorhaben entwickelt gemeinsam mit SISCLIMA Projektvorschläge für die weitere Finanzierung von Maßnahmen der NDCs und legt sie Finanzierungsinstitutionen zur Prüfung vor. Stadtverwaltungen und Regionalregierungen erhalten darüber hinaus Planungsinstrumente für eine Anpassung und Minderung des Klimawandels.