Chile macht mobil: Die Elektromobilität in Chile ausweiten

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Chile macht mobil
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Land: Chile
Politischer Träger: Chilenisches Ministerium für Verkehr und Telekommunikation, chilenisches Umweltministerium​​​​​​​
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022

Ausgangssituation

Um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen, muss der Verkehr bis zur Mitte des Jahrhunderts weltweit dekarbonisiert werden. Chile hat sich 2020 im Rahmen seiner aktualisierten nationalen Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDC) dazu verpflichtet, im Jahr 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen. Außerdem verpflichtet sich Chile, 2025 seinen Emissionshöchststand zu erreichen und im Zeitraum von 2020 bis 2030 ein Emissionsbudget von 1.100 Megatonnen CO2-Äquivalent nicht zu überschreiten.

Der Verkehrssektor spielt für die Erreichung dieser Ziele eine entscheidende Rolle. 2018 verursachte der Verkehr 25,5 Prozent der Gesamtemissionen des Landes. Der größte Emittent ist der Straßenverkehr mit einem Anteil von 86 Prozent und hier vor allem der Lkw- und Busverkehr (65 Prozent).

Chile verfolgt eine Elektromobilitätsstrategie mit dem Ziel, bis 2040 die gesamte Busflotte und bis 2050 die gesamte Taxiflotte auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Nach den Plänen des Energieministeriums müssen ab 2035 alle neu verkauften leichten Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb ausgestattet sein. Da in Chile fast alle Bussysteme in privater Hand sind, muss die Privatwirtschaft hier mehr Verantwortung übernehmen.

Ziel

Die Rahmenbedingungen für die Ausweitung der Elektromobilität als Mittel zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors werden in Chile verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt die Entwicklung von Finanzierungsmechanismen zur Förderung der Elektromobilität im Taxi- und Busverkehr. Im Rahmen eines Pilotprojekts werden die Mechanismen erprobt und Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung und Schulung von Taxi- und Busbetreiber*innen durchgeführt. Damit sollen Impulse für Elektromobilität in mittelgroßen und kleinen Städten gegeben und privatwirtschaftliche Investitionen und öffentlich-private Partnerschaften im Bereich der Elektromobilität gefördert werden.

Mit Beratung durch das Vorhaben wirkt die chilenische Regierung in ihrer Vorsitzrolle bei der UN-Klimakonferenz (COP25) darauf hin, die Emissionen im Verkehrssektor schneller zu reduzieren und die Dekarbonisierung des Sektors in den internationalen Fokus zu rücken.

Unterstützung erhält Chile auch bei der Durchführung einer Reihe von Fachtagungen zum Austausch von Erfahrungen, bewährten Vorgehensweisen und Erkenntnissen, die zu ambitionierterem Klimaengagement in Lateinamerika anspornen sollen.

Im Rahmen einer durch das Vorhaben geförderten Kommunikationskampagne soll die Öffentlichkeit für die Dekarbonisierung des Verkehrs interessiert und sensibilisiert werden.

Stand: Januar 2022