Vorgehensweise
Das Vorhaben berät das BMZ dabei, zeitgemäße Ansätze räumlicher ländlicher Entwicklung in internationalen Politikprozessen zu verankern. Es arbeitet dabei mit maßgeblichen nationalen und internationalen Partnern zusammen, unterstützt die internationale Fachdiskussion und begleitet die Anpassung und Verbreitung von Konzepten und Instrumenten.
„Ländliche Entwicklung“: Das Vorhaben unterstützt das BMZ darin, Strategien und effektive Ansätze der ländlichen Entwicklung aufzuarbeiten und weiterzuentwickeln. Räumliche Ansätze, Landschaftsansätze, die Verbindung von Land und Stadt und ländliche Governance (gute Regierungsführung) stehen dabei im Vordergrund. Diese Ansätze werden in der deutschen Internationalen Zusammenarbeit verankert. Sie leisten einen Beitrag zur Gestaltung eines inklusiven und nachhaltigen ländlichen Strukturwandels im Portfolio der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
„Alternative Entwicklung“: Das Vorhaben arbeitet Positionen und Erfahrungen zur ländlichen Entwicklung in Drogenanbauregionen – der Alternativen Entwicklung –für das BMZ auf. Darüber hinaus bringt es sie in nationale, europäische und internationale politische Foren zur Gestaltung der internationalen Drogenpolitik ein. Mit einem großen Partnernetzwerk, zu dem etwa die Europäische Union gehört, fördert das Vorhaben den Dialog über alternative Entwicklungsansätze. Einbezogen werden Entscheider internationaler Organisationen und aus den betroffenen Partnerländern. Der Dialog schafft eine Basis für die Umsetzung.
„Fachliche Kommunikation“: Das Vorhaben berät das BMZ dabei, Themen der ländlichen Entwicklung für die fachliche Kommunikation aufzubereiten, unter anderem im Rahmen der Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger. Des Weiteren unterstützt es die Qualitätssicherung von Fachbeiträgen aus Vorhaben der BMZ-Unterabteilung 12. Diese ist für die Bereiche Ernährung, Ländliche Entwicklung und Natürliche Ressourcen sowie die Sonderinitiative EINEWELT ohne Hunger verantwortlich. Das Sektorvorhaben arbeitet überregional und nutzt Lernerfahrungen aus der internationalen Zusammenarbeit für Mainstreaming. Es bezieht Genderaspekte sowohl in seine konzeptionelle Arbeit als auch in seine Beratungspraxis ein. So stärkt das Vorhaben Bäuerinnen darin, ihre Schwierigkeiten sichtbar zu machen, Positionen zu formulieren und diese in politische Entscheidungsprozesse einzubringen.
Wirkungen
Das Sektorvorhaben hat das BMZ erfolgreich dabei unterstützt, sich im Themenfeld ländliche und Alternative Entwicklung zu positionieren. BMZ-Positionen zu räumlichen Ansätzen sind zum Beispiel in einem White Paper zu Territorialen Ansätzen gemeinsam mit anderen internationalen Entwicklungspartnern aufgenommen. Auch die Guiding Principles for Rural-Urban Linkages von UN-HABITAT enthalten BMZ-Positionen. Das Global Landscapes Forum nutzt regelmäßig die deutschen Beiträge zu Landschaftsansätzen, bei der die Nutzung ganzer Landschaften – ihrer Wälder, Äcker, Wasservorräte - durch verschiedene Interessengruppen nachhaltig vereinbart wird.
Alternative Entwicklung wurde als eines der Prinzipien einer entwicklungsorientierten Drogenpolitik im EU-Drogenaktionsplan (2017–2020) sowie der EU-Drogenstrategie (2013–2020) verankert. Unter Beteiligung der Bundesregierung wurden Ratsschlussfolgerungen zu Alternativer Entwicklung verabschiedet, die den EU-Ansatz zu Alternativer Entwicklung weiterentwickeln. Auch auf Ebene der Suchtstoffkommission der Vereinten Nationen konnte im Auftrag des BMZ eine maßgebliche Resolution zu Alternativer Entwicklung mitverhandelt werden.
Eine Vielzahl von BMZ-Publikationen zum Themenfeld Ländliche Entwicklung wurde konzipiert und veröffentlicht – darunter Broschüren, 360°-Filme und Publikationen für Kinder über EINEWELT ohne Hunger, Cashew-Verarbeitung und nachhaltigen Kakaoanbau. Das Vorhaben begleitet zudem den BMZ-Websitebereich „Ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung“ mit fachlicher Expertise. Außerdem hat das Vorhaben die Wanderausstellung „Von Koka zu Kokain – das vergessene Glied in der Kette“ konzipiert.