Regionale Wirtschaftliche Integration

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: ASEAN Regional Integration Support – Trade Related Technical Assistance (ARISE Plus Cambodia)
Auftraggeber: Europäische Union (EU) und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Europäische Union
Land: Kambodscha
Politischer Träger: Handelsministerium (Ministry of Commerce)
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2024

Ausgangssituation

Kambodscha verzeichnet in den letzten Jahrzehnten ein starkes Wirtschaftswachstum. Das ist in großen Teilen auf die florierenden Tourismus- und Textilindustrien zurückzuführen. Rechtliche und regulative Reformen wurden durch den WTO-Beitrittsprozess erheblich beschleunigt. Dadurch hat sich Kambodscha zu einer der liberalsten Wirtschaftsregime im Verband der Südostasiatischen Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN) entwickelt. In dem Land werden beträchtliche Auslandsinvestitionen getätigt. Es verfügt jedoch nur über eine kleine Produktions- und Exportgrundlage und konzentrierte Exportmärkte – vor allem die EU und die USA –, in denen ein bevorzugter Marktzugang für kambodschanische Güter besteht. Diese Handelspräferenzen basieren auf Kambodschas Status als Least Developed Country (LDC). Derzeitige Prognosen gehen davon aus, dass das Königreich dieser Klassifizierung noch bis 2030 angehören wird. Tatsächlich klassifiziert die Weltbank das Land bereits heute als unteres Mitteleinkommensland.

Trotz alternativer Handelspräferenzen durch Freihandelsabkommen im ASEAN-Kontext hat Kambodscha den potenziellen Nutzen regionaler wirtschaftlicher Integration bisher noch nicht ausgeschöpft. Nur etwa ein Fünftel der kambodschanischen Exporte werden an ASEAN-Mitgliedsstaaten verkauft. Der kambodschanische Gesamtanteil am Binnenhandel und an Binneninvestitionen im ASEAN-Markt ist unter den niedrigsten aller Mitgliedsstaaten.

Bemühungen der kambodschanischen Regierung im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung haben geholfen, Exporte innerhalb ASEANs sowie in den weiteren asiatischen Raum zu steigern. Trotz dieser Fortschritte bestehen weiterhin Barrieren für ein investitions- und handelsförderndes Umfeld in Kambodscha. Diese sollten weiter abgebaut werden, um weitere Handelsintegration zu fördern, eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit zu garantieren und ein verbessertes Umfeld für private Investitionen zu schaffen.

Ziel

Die wirtschaftliche Vernetzung und Integration zwischen Kambodscha und den ASEAN-Staaten ist gestärkt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben bietet technische Zusammenarbeit in drei Handlungsfeldern an:

So unterstützt das Projekt die Umsetzung von Vereinbarungen unter dem WTO-Abkommen über Handelserleichterungen. Insgesamt soll der Handel mit Kambodscha durch eine Modernisierung der Zollabfertigung erleichtert werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Integration Kambodschas in die ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft.

Außerdem hilft das Vorhaben, Fähigkeiten und Kompetenzen der verantwortlichen Organisationen zu stärken. Dies soll dazu beitragen, dass das Land handelsrelevante Strategien, Verhandlungen und Reformen besser koordinieren, formulieren und umsetzen kann. So wird die kambodschanische Regierung auch dabei unterstützt, ihre regulative Praxis zu verbessern, was zu einem transparenteren, berechenbareren und wettbewerbsfähigeren Handelsumfeld führen soll. Die Komponente beinhaltet auch einen Arbeitsstrang zur Verbesserung der nationalen Handelsstatistik, um faktenbasierte Planung zu ermöglichen.

Im dritten Bereich unterstützt das Projekt kleine und mittlere kambodschanische Unternehmen (KMU) dabei, Handelspotenziale in der ASEAN Wirtschaftsgemeinschaft zu identifizieren und zu realisieren. Ziel ist es, die Integration der kambodschanischen Privatwirtschaft in regionale Wertschöpfungsketten zu fördern. Hierfür wird ein verbesserter Zugang zu handelsrelevanten Informationen sowie zu öffentlich-privaten Dialogforen bereitgestellt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Unternehmen aus semi-urbanen und ländlichen Gegenden. Wirtschaftsverbände und andere Mittler sind wichtige Kooperationspartner in diesen Prozessen.

Stand: Mai 2023

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