Schonung von Klima und Ressourcen durch Einführung einer Kreislaufwirtschaft in Jordanien

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Schonung von Klima und Ressourcen durch Einführung einer Kreislaufwirtschaft in Jordanien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ)
Land: Jordanien
Politischer Träger: Greater Amman Municipality (GAM)
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2021

Ein Mitarbeiter der Müllabfur an einem Müllwagen

Ausgangssituation

Fast 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Jordaniens lebt in der Greater Amman Municipality (GAM). Darüber hinaus beheimatet die GAM rund ein Drittel aller in Jordanien registrierten syrischen Staatsangehörigen. Der starke Bevölkerungsanstieg ist mit einem größeren Abfallaufkommen verbunden, das die Abfallwirtschaftssysteme des Landes, insbesondere in Amman, erheblich belastet. Praktisch alle in Amman gesammelten Abfälle werden ohne jegliche Behandlung auf der Abfalldeponie Al Ghabawi deponiert. Derzeit werden weniger als drei Prozent der Wertstoffe durch die informelle Wirtschaft rückgewonnen. Die GAM ist sich des Problems bewusst, aber ihren Mitarbeitern fehlt es an praktischem Fachwissen und an Ressourcen, um die zur Minderung des Klimawandelns notwendige Modernisierung des Abfallsektors voranzutreiben. Dazu bedarf es insbesondere einer Trennung und Behandlung von Wertstoffen.

Ziel

In der GAM sind die Voraussetzungen für die Einführung einer das Klima und die Ressourcen schonenden Kreislaufwirtschaft gegeben.

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt die Ziele der nationalen Managementstrategie für Festabfälle sowie des strategischen Abfallplans für die GAM und legt den Grundstein für eine Kreislaufwirtschaft in Jordanien.

Der Fokus liegt auf der Trennung und Behandlung von Wertstoffen und biologischen Abfällen sowie auf der Reduzierung der Treibhausgasemissionen.

Der Interventionsbereich „Kreislaufwirtschaft in der Festabfallwirtschaft“ hat zum Ziel, die getrennte Sammlung und Behandlung von Wertstoffen und biologischen Abfällen innerhalb der GAM zu verbessern. Daher werden in drei ausgewählten Pilotgebieten verschiedene Modelle einer getrennten Sammlung von Abfällen sowie verschiedene Behandlungsmöglichkeiten getestet. Auf Grundlage der dabei gesammelten Erfahrungen sollen gemeinsam mit den Partnern Lücken im rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmen festgestellt werden.

Gleichzeitig werden verschiedene Ansätze zur klimafreundlichen Nutzung von Wertstoffen im Abfallkreislaufsystem der GAM erprobt. Ausgehend von einer Marktanalyse werden potenzielle Abnehmer von Wertstoffen ermittelt, Bedingungen und Verfahren von bestehenden Wertstoffaufbereitungsanlagen geprüft und notwendige Verbesserungen ermittelt. Bei Bedarf leistet das Projekt Unterstützung bei der Verbesserung von Betriebsprozessen und bei der Sanierung von defekten Anlagen.

Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt des Vorhabens auf der Ausarbeitung eines Konzepts für ein „Nationales Fortbildungsprogramm“ in den Bereichen Abfallwirtschaft und Kreislaufwirtschaft. Dazu werden organisatorische, finanzielle und Management-Aspekte sowie Lehrpläne entwickelt.

Das Projekt arbeitet eng mit anderen Abfallprojekten der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Jordanien zusammen, sowie mit nationalen und internationalen Organisationen der internationalen Zusammenarbeit und Gebern, insbesondere der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Wirkungen

In mehreren Pilotversuchen in zwei Wohn- und einem Gewerbegebiet der GAM werden verschiedene Möglichkeiten der getrennten Sammlung von Wertstoffen in der Kreislaufwirtschaft getestet.  Auf Grundlage der dabei gesammelten Erfahrungen wird ein Ausweitungskonzept für die getrennte Sammlung von Abfällen in der GAM entwickelt.

In der Kreislaufwirtschaft der GAM werden Ansätze zur Aufbereitung und Rückgewinnung von Wertstoffen und biologischen Abfällen für den Klimaschutz getestet. Ein Konzept zur verbesserten Aufbereitung und Rückgewinnung von Wertstoffen wird mit der Privatwirtschaft abgestimmt.

Im Bereich der Abfall- und Kreislaufwirtschaft wird ein Konzept zum Aufbau eines nationalen Fortbildungsprogramms entwickelt. Es befasst sich mit betriebswirtschaftlichen, administrativen und finanziellen Aspekten, fördert die Beteiligung von Frauen und wird mit den relevanten Stakeholdern abgestimmt. Zusätzliche Lehrpläne für die Ausbildung und Kompetenzentwicklung von spezifischen Zielgruppen werden erstellt und getestet.

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