Schutz von taifungefährdeten Küstengebieten vor den Folgen des Klimawandels
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Nachhaltige Sicherung der Küstenschutzfunktion durch Erhalt der Biodiversität in den von Taifunen betroffenen Küstenökosystemen der Philippinen
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)
Land: Philippinen
Politischer Department of Environment and Natural Resources (DENR), Biodiversity Management Bureau (BMB)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2021
Ausgangssituation
Die Philippinen zählen zu den Ländern, die am stärksten durch die Folgen des Klimawandels wie Extremwetterereignisse und den steigenden Meeresspiegel gefährdet sind. Da 70 Prozent der philippinischen Gemeinden in Küstengebieten liegen, lastet auf den Küstenökosystemen erheblicher Druck. Intakte Küstenökosysteme bilden ein Kontinuum natürlicher Puffersysteme, die Schutz vor Taifunen, Sturmfluten und anderen Gefahren bieten. Doch die Mangrovenwälder, Korallenriffe, Seegraswiesen und Küstenwälder auf den Philippinen sind geschädigt. Inzwischen wurde erkannt, dass eine der Hauptursachen dafür eine nicht nachhaltige Land- und Ressourcennutzung ist.
Die Gesamtfläche der philippinischen Mangrovenwälder ist durch den Holzeinschlag und die Entwicklung der Aquakultur, insbesondere das Anlegen von Fischteichen, zwischen 1918 und 2010 um fast 52 Prozent zurückgegangen. Die Küstenökosysteme, die durch anthropogene Einflüsse erheblich geschädigt wurden, bieten den Küstengemeinden nur unzureichend Schutz. Die nationalen Behörden und Kommunen erkennen zunehmend, wie wertvoll intakte Mangrovenwälder und Korallenriffe für den Küstenschutz sind. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein, dass Ökosysteme miteinander verbunden sind und der Küstenschutz nur gewährleistet werden kann, wenn über Gemeindegrenzen und Ökosystemgrenzen hinweg angewendet.
Ziel
Küstengebiete und ihre Bewohner sind besser vor den Folgen des Klimawandels geschützt.
Vorgehensweise
Um die Küstengebiete und dort lebenden Menschen vor den Folgen des Klimawandels zu schützen, werden im Rahmen partizipativer Herangehensweisen innovative Schutzmaßnahmen geplant und von den Kommunen an die örtlichen Bedingungen angepasst. Dies trägt zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung der örtlichen Mangrovenwälder, Korallenriffe und Flächen bei. Im Rahmen eines auf zehn Jahre angelegten nationalen Programms des Coastal and Marine Ecosystems Management Program (CMEMP) sollen die Faktoren, die die Schädigung von Küsten- und marinen Ökosystemen fördern bzw. die entsprechenden Risiken erhöhen, umfassend kontrolliert und effektiv gemindert werden.
Die Umsetzung der Projektmaßnahmen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Zoological Society of London (ZSL), die sich weltweit für den Schutz der Biodiversität einsetzt, sowie mit ausgewählten Kommunen, relevanten öffentlichen und privaten Stakeholdern, Hochschulen, der Zivilgesellschaft sowie anderen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit.
Zur Verbreitung von innovativen Methoden und Schutzmaßnahmen werden Lernzentren als Veranstaltungsorte für gegenseitige Besuche eingerichtet. Durch Networking, Wissensaustausch und Öffentlichkeitsarbeit auf lokalen, nationalen und internationalen Foren wird das Bewusstsein dafür gesteigert, wie wichtig die Küstenökosysteme für den Klima- und Küstenschutz sind. Um die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für nachhaltige Schutzmaßnahmen zu verbessern, werden die Stakeholder außerdem auf lokaler und nationaler Ebene geschult und für den Zusammenhang zwischen dem Schutz der Biodiversität und der Resilienz gegenüber dem Klimawandel sensibilisiert.