Mehr Jobs durch bessere Ausbildung und Wirtschaftsförderung
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Beschäftigungs- und Wirtschaftsförderung in Libyen
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Libyen
Politischer Träger: Arbeitsministerium (Ministry of Labour and Rehabilitation, MoL)
Gesamtlaufzeit: 2018 bis 2022
Ausgangssituation
Trotz internationaler Bemühungen um eine politische Einigung des Landes ist Libyen weiterhin instabil. Die Handlungsfähigkeit der international anerkannten „Regierung der nationalen Einheit“ ist erheblich eingeschränkt. Gelder für laufende Ausgaben und Investitionen stehen derzeit kaum zur Verfügung.
Die wirtschaftliche Lage Libyens ist schlecht. Das Land hat weltweit eine der höchsten Arbeitslosenraten – etwa die Hälfte aller Jugendlichen und ein Viertel der Frauen sind arbeitslos. Es gibt kaum kleine oder mittelständische Unternehmen, da die Wirtschaft bislang zentralistisch geführt wurde. Im öffentlichen Sektor, also im staatsnahen Bereich, herrscht Überbeschäftigung. Besonders neu auf den Arbeitsmarkt drängende Jugendliche finden daher keine Beschäftigung.
Ziel
Die Menschen profitieren von einer stärker ausprägten Privatwirtschaft und besseren Ausbildungsmöglichkeiten. Dadurch erhöhen sich die Beschäftigung und das Einkommen vieler Libyer.
Vorgehensweise
Das Vorhaben schafft Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten vor allem für junge Menschen. Die GIZ und ihre Partner berücksichtigen dabei auch benachteiligte Gruppen wie Binnenflüchtlinge, Kriegsversehrte und Frauen. Ansätze, die sich in ausgewählten Kommunen bewähren, sollen auf andere Städte und die nationale Ebene übertragen werden.
Das Vorhaben fördert die Entwicklung von Privatunternehmen. Im Auftrag der Bundesregierung bietet die GIZ Trainings und Coaching zu unternehmerischem Handeln oder Existenzgründung. Die Angebote richten sich besonders an Start-ups und kleine Unternehmen. Außerdem treibt die GIZ den Aufbau lokaler Netzwerke zur Wirtschaftsförderung voran.
Das Vorhaben unterstützt zum Beispiel den Verband für die Entwicklung libyscher Unternehmerinnen beim Aufbau von Wissen und Kompetenzen (Capacity Building). Der Verband wird auf dieser Grundlage zukünftig Unternehmerinnen aus der Nahrungsmittelverarbeitung zu Produktentwicklung, Hygiene oder Verpackung beraten, so dass diese ihren Markt erweitern können.
Außerdem verbessert das Vorhaben die Ausbildung von Arbeitskräften – vor allem in nachgefragten Bereichen mit Wachstumspotenzial wie verarbeitende Industrie, erneuerbare Energien, Informationstechnologie, Elektrotechnik/Elektronik oder Bau. Dazu werden Lehrkräfte aus- und fortgebildet, um das Ausbildungsangebot zu erhöhen und die Qualität des Unterrichts zu steigern.
Ausgebildete Trainerinnen und Trainer sollen zukünftig Kurzzeitqualifizierungen im Rahmen der staatlichen Weiterbildung anbieten. So können zum Beispiel Frauen die Herstellung von Textilien mit modernen industriellen Maschinen erlernen. Das Vorhaben wird dazu das staatliche Trainingszentrum des Arbeitsministeriums mit Maschinen ausstatten.
Darüber hinaus wurde eine Gruppe libyscher Fachkräfte in Installation, Betrieb und Reparatur von Maschinen trainiert. Aus diesem Training soll ein nationaler Ausbildungsgang für Maschinenwartung entstehen.
Da Libyen einen großen Mangel an Pflegekräften hat, prüft das Vorhaben Ansätze für eine verbesserte Ausbildung im Gesundheitsbereich.